Rohstoffe
Goldpreis: Sicherer Hafen außer Betrieb
Die Sorge um die weitere Entwicklung des US-Staatshaushalts löste überraschenderweise einen Goldpreissturz aus. Das Motto lautete: Cash is King.
Nach dem gestrigen Absacker um über drei Prozent auf das niedrigste Niveau seit fast acht Wochen scheint nun aber wieder etwas Ruhe an den Goldmärkten eingekehrt zu sein. Die Verkaufswelle war
durch zwei Faktoren begünstigt worden. Zum einen drückte eine große Verkaufsorder an der Terminbörse Comex auf die Stimmung der Marktakteure. Zum anderen generierte der Rutsch unter die Marke von
1.300 Dollar chartinduzierte Verkäufe. Zwei andere Argumente waren eher fundamentaler Natur. Warum sollte man Gold besitzen, wenn Staatsbedienstete keine Gehälter erhalten und eine schwache
Konjunktur die Kaufkraft möglicherweise belastet? Die Zahlungsprobleme des Staats und die enorme Staatsverschuldung dies- wie jenseits des Atlantiks traten dabei in den Hintergrund, könnte aber
über kurz oder lang zum Gesprächsthema an den Märkten werden.
Am Mittwochvormittag präsentierte sich der Goldpreis mit relativ erholten Notierungen. Bis gegen 8.00 Uhr (MESZ) verteuerte sich der am aktivsten gehandelte
Future auf Gold (Dezember) um 6,30 auf 1.292,40 Dollar pro Feinunze.
Rohöl: Üppiges Angebot
Beim Ölpreis überwiegen derzeit ganz klar die Molltöne. Nachlassende geopolitische Risiken, aufkommende Konjunktursorgen sowie gestiegene Lagermengen haben
den Ölpreis den vierten Tag in Folge in tiefere Regionen fallen lassen. Am Dienstagabend meldete das American Petroleum Institute einen Zuwachs der gelagerten Ölmengen um 4,6 Millionen Barrel. Laut
einer Reuters-Umfrage unter Analysten soll der für den Nachmittag angekündigte Wochenbericht der US-Energiebehörde (16.30 Uhr) ein Plus von 2,3 Millionen ausweisen. Fazit: Öl gibt es weiterhin in Hülle und Fülle.
Am Mittwochvormittag präsentierte sich der Ölpreis mit nachgebenden Notierungen. Bis gegen 8.00 Uhr (MESZ) ermäßigte sich der nächstfällige WTI-Kontrakt um 0,52 auf 101,52 Dollar,
während sein Pendant auf Brent um 0,43 auf 107,51 Dollar zurückfiel.
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