Allianz - KKR
FC Bayern und Hertha BSC: Millionen Deals in der Bundesliga
Sportlich spielt der FC Bayern München derzeit eh in einer anderen Liga. Mit dem größten Millionen-Deal der Bundesliga-Geschichte konnten die Münchner nun auch ihre wirtschaftliche Ausnahmestellung weiter zementieren. Der Versicherungskonzern Allianz steigt als dritter Anteilseigner bei der FC Bayern München AG ein. Die Partnerschaft spült den Münchnern 110 Millionen Euro in die Kassen.
„Für den FC Bayern ist dies heute ein großer Tag“, sagte Bayern-Präsident und Aufsichtsratschef Uli Hoeneß laut Pressemitteilung des Vereins. „Wir haben diese Entscheidung einstimmig im Präsidium und Verwaltungsbeirat des Vereins getroffen. Mit den drei bayerischen Unternehmen Allianz, Adidas und Audi ist der FC Bayern ein Triple-A mit seinen Partnern. Es ist ein Traum - wir sind sehr stolz darauf, zeigt dies doch die Stärke dieses Vereins.“
Adidas und Audi hielten nach dpa-Angaben bislang jeweils 9,1 Prozent der Anteile an der FC Bayern AG. Mit dem Einstieg des neuen Partners erfolgt eine Kapitalerhöhung, womit die drei Konzerne zukünftig jeweils 8,33 Prozent halten. Hauptanteilseigner bleibt satzungsgemäß der Stammverein mit 75 Prozent. "Der FC Bayern München stellt damit ein weiteres Mal die Weichen für eine solide, wirtschaftlich gesicherte Zukunft des Klubs", ergänzte Finanzvorstand Jan-Christian Dreesen.
Worte wie „Meilenstein“ und „großer Tag“ sind in der Bundesliga noch präsent: Schon Anfang Februar hatte ein anderer Millionen-Deal über die Bundesliga hinaus für Aufsehen gesorgt. Der US-Finanzinvestor KKR, einer der ältesten, größten und umtriebigsten Firmenjäger der Welt, war mit 61,2 Millionen Euro bei Hertha BSC Berlin eingestiegen. Ein Deal, der die Verantwortlichen entzückte. Hertha könne durch den Zufluss der Mittel schließlich an Wert gewinnen, so der Tenor.
Gleich ist beiden Deals auch der angekündigte Umgang mit den Millionen. Sowohl die Bayern als auch die Berliner planen kurzfristig keine Einkaufstour. „Wenn wir so etwas machen, wird das in die Infrastruktur investiert, in Steine, nicht in Beine“, zitiert die Nachrichtenagentur dpa-AFX Bayerns Vorstandsboss Karl-Heinz-Rummenigge. Nach eigenen Angaben zahlt Bayern München von dem Erlös aus dem Allianz-Deal die restlichen Schulden für den Bau der Allianz Arena zurück. Diese sollen etwa 100 Millionen Euro betragen, berichtet die Süddeutsche Zeitung. Weitere Gelder könnten in den geplanten Neubau des Jugend- und Nachwuchsleistungszentrums fließen. Arbeit an den Fundamenten statt Investitionen in die Spitze.
Schuldenfrei, statt Schulden machen. Diese Devise unterstrich auch Hertha-Manager Michael Preetz, indem er deutlich machte, dass sich die Strategie des Vereins nicht ändert. In einer Pressemitteilung sagte er: "An unserer bisherigen Strategie, auf unsere exzellente Nachwuchsarbeit zu setzen und junge, talentierte Spieler einzubinden, werden wir uneingeschränkt festhalten.“ Herthas Finanz-Geschäftsführer erklärte zusätzlich, mit dem Geld wolle man zunächst „sämtliche Verbindlichkeiten tilgen“. Zumindest das Grinsen im Gesicht der Berliner Verantwortlichen ließ sich aber nicht verbergen. „Die finanzielle Verfassung ist ab heute nicht mehr zu vergleichen mit der, die wir gestern hatten“, hatte auch Hertha-Präsident Werner Gegenbauer stolz verkündet.
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Pressemitteilung von Hertha BSC Berlin zum Deal mit KKR vom 31.01.2014