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Totalschaden

Bereits 15 Pleiten in nur vier Jahren. Das Segment der Mittelstandsanleihen hat sich schon fast von selbst erledigt. Die Geschwindigkeit, mit der die Unternehmen über den Jordan gehen, ist schon erstaunlich. Nun hat es den Schwarzwälder Maschinenbauer Rena erwischt. Er hatte noch im vergangenen Juli eine zweite Anleihe mit einem Volumen von 34 Millionen Euro platziert. Sie ist mit einem Kupon von 8,25 Prozent ausgestattet und hat eine Laufzeit bis 2018.

Angesichts der nicht einmal ein Jahr späteren Insolvenz muss man sich natürlich fragen, wie Ratingagenturen – hier Euler Hermes – das Unternehmen mit „BB“ bewerten konnte. Denn bereits im Dezember wurde das Rating auf „B“ und im Februar auf „CC“ gesenkt. Letztlich scheinen die Agenturen aus der zweiten Reihe wohl nicht so genau hinzuschauen. Wie auch immer: Man kann aus dem Desaster nur lernen, dass man die Finger von den Anleihen lassen sollte. Denn die 15. Pleite wird nicht die letzte gewesen sein.

Bei manchen Papieren, die teilweise sogar über Pari notieren, sind mehr als leise Zweifel angebracht. Denn wie gut muss ein Geschäft laufen, wenn man sieben oder acht Prozent Zinsen zahlen kann und gleichzeitig auf Sendern wie NTV oder N24 permanent Werbung schaltet? Solches Gebaren erinnert an Prokon. Und man weiß, wie dies enden kann. Selbst die Investition in das Segment via Fonds sollte man sich gut überlegen. Die Auswahl an Anleihen ist viel zu gering. Da schlägt eine Pleite gleich durch. Zudem sind die Ergebnisse mies. Da kauft man lieber einen klassischen High-Yield-Fonds. Er ist viel sicherer und bietet sogar mehr Rendite.

Ein sonniges Wochenende wünscht Ihnen Jörn Kränicke, Chefredakteur