Mindestlohn-Umgehung
Taxibranche will über Tarifvertrag verhandeln - Abweichungen vom Mindestlohn
Nach den Schlachtereien versucht nun auch das Taxigewerbe, den gesetzlichen Mindestlohn per Tarifvertrag zu umgehen. Wie die "WirtschaftsWoche" berichtet, wollen die
Gewerkschaft Verdi und der Deutsche Taxi- und Mietwagenverband im Juli Gespräche über einen Tarifvertrag aufnehmen. „Wir haben unsere Bereitschaft zu Verhandlungen signalisiert“, bestätigte Verdi
gegenüber dem Wirtschaftsmagazin. Der Verdi-Bundesvorstand sei informiert. Voraussetzung dafür wäre jedoch, dass sich der Deutsche Taxi- und Mietwagenverband zuvor als Arbeitgeberverband formiert.
Darüber wolle der Verband laut Geschäftsführer Thomas Grätz auf einer Mitgliederversammlung Anfang Juni entscheiden.
Käme es zu einer Einigung, müssten Taxibetriebe den Stundenlohn von 8,50 Euro nicht schon vom 1. Januar 2015 an zahlen. Denn Abweichungen vom Mindestlohn nach unten sind per Tarifvertrag noch bis
Ende 2016 möglich. Bei Verdi heißt es nach Informationen der "WirtschaftsWoche", Abweichungen seien nur denkbar, wenn dafür Zuschläge bei Nacht- und Feiertagsdiensten sowie Arbeitszeiten tariflich
geregelt würden.