Auslandsaktien
Kursfeuerwerk in China - Seite 2
Wie Vorhauser berichtet, bietet das Unternehmen neben Waschmaschinen, Kühlschränken, Klimaanlagen und Mobiltelefonen mittlerweile auch komplette Wohnungseinrichtungen an. Auch längerfristig kann Haier – eher untypisch für chinesische Aktien – auf eine beeindruckende Kursentwicklung zurückblicken: Auf Sicht von einem Jahr kommen Aktionäre auf ein Plus von 62 Prozent, auf Sicht von zwei Jahren sind es 135 Prozent, auf Sicht von drei sogar 171 Prozent.
Ebenfalls deutlich verteuert hat sich die Aktie von China Unicom (WKN A0RBTQ). „Das Telekommunikationsunternehmen, an dem der Staat zu 52,6 Prozent beteiligt ist, macht China Mobile und China Telecom zunehmend Konkurrenz“, erklärt Vorhauser. Im März war die Aktie noch auf ein Vierjahrestief von 0,86 Euro gefallen, jetzt kostet sie 1,21 Euro – ein Plus von 41 Prozent.
Die Kursentwicklung steht aber auch beispielhaft dafür, wie schwach sich chinesische Aktien in den vergangenen Jahren, in denen in Europa und den USA die Börsen haussierten, entwickelt haben: Vor zweieinhalb Jahren ging die Aktie noch zu 1,64 Euro über den Tisch.
Geely im Aufwind
Auch die Aktie von Geely (WKN A0CACX), dem Auto- und Motorradbauer, der vor einigen Jahren Volvo übernommen hatte, ist in den vergangenen Wochen stark gestiegen: Aktuell kostet sie knapp 0,30 Euro, Ende Juni waren es noch 0,25 Euro. „Dem Center of Automotive Management CAM zufolge hat Geely 2013 mehr Patente angemeldet als Daimler“, bemerkt Vorhauser.
Anleger brauchten allerdings auch hier gute Nerven, die Ausschläge im Aktienkurs sind groß: Anfang 2013 wurde die Aktie zum Beispiel noch zu 0,45 Euro gehandelt. Für die vergangenen Wochen weisen unterdessen auch viele andere chinesische Aktien eine ähnlich positive Entwicklung wie Geely, China Unicom oder Haier auf, etwa Qingling Motors (WKN A0M4YS) und Great Wall Motors (WKN A0M4X0), auf die Stadler hinweist.
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Langer Atem nötig
Wer sich nicht auf Einzelwerte festlegen will, kann auch auf ETFs setzen, etwa mit dem db x-trackers CSI300 (WKN DBX0M2), dem ComStage FTSE China (WKN ETF024) oder dem Deka MSCI China (WKN ETFL32), die allesamt die gute Kursentwicklung der vergangenen Wochen mitgemacht haben.
Eine sichere Bank sind China-Investments gewiss nicht, das Land steht vor großen Herausforderungen. Ein Problem ist die hohe Verschuldung der chinesischen Unternehmen, ein weiteres der Immobilienmarkt, der lange als stark überhitzt galt. Im ersten Halbjahr sind die Immobilienverkäufe und die Bautätigkeit zurückgegangen, vor allem in zweit- und drittrangigen Städten. Paul Chan, Investmentchef für Asien ohne Japan bei Invesco, hat chinesische Aktien daher jüngst von Über- auf Untergewichten zurückgestuft.
von Anna-Maria Borse,
© Deutsche Börse AG/7. August 2014