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Societe Generale wird vom Heimatmarkt und Russland gebremst
PARIS (dpa-AFX) - Die Societe Generale hat die schwierigen Bedingungen auf dem Heimatmarkt und die Krise in Russland zu spüren bekommen. Die zweitgrößte französische Bank hat ihren Gewinn im vierten Quartal nicht so stark steigern können wie von Analysten erwartet. Zudem ist der Kapitalpuffer gesunken und die Dividende war einigen Experten zu mager. Der Aktienkurs der Franzosen geriet zunächst unter Druck, kämpfte sich aber dann in einem freundlichen Gesamtmarkt ins Plus.
Im Zeitraum von Oktober bis Dezember verdiente die Bank unterm Strich 511 Millionen Euro, wie der BNP-Paribas-Konkurrent am Donnerstag mitteilte. Gegenüber dem Vorjahreszeitraum mit 191 Millionen Euro war dies indes eine Verbesserung. Analysten hatten jedoch mit einem Sprung auf 557 Millionen Euro gerechnet. Im Privatkunden-Geschäft in Frankreich sank der Quartalsgewinn um 16 Prozent, in Russland rutschte die Bank leicht ins Minus. Hier unterhält SocGen unter den Auslandsbanken eines der größten Filialnetze.
Die schwache heimische Wirtschaft, die Auswirkungen der Russlandkrise sowie die Rechtsstreitigkeiten machten sich bei SocGen bemerkbar, sagte Jean-Pierre Lambert, Analyst bei Keefe Bruyette & Woods der Nachrichtenagentur Bloomberg. "Die Dividende liegt unter den Erwartungen, der Kapitalpuffer sinkt und die Kosten sind noch zu hoch."
Die Aktie stieg am Vormittag zuletzt trotzdem um 1,61 Prozent auf 36,895 Euro. Der Aktienkurs der SocGen ist in den vergangenen zwölf Monaten um 22 Prozent gesunken. Zum Vergleich: Der 49 Mitglieder umfassende STOXX 600 Banks Index hat in dem Zeitraum 6,1 Prozent verloren.
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Der konzernweite Gewinnschub im vierten Quartal ging zum einen auf die höheren Erträge - die gesamten Einnahmen der Bank - zurück, die um 7,5 Prozent stiegen. Zudem konnte die Bank die Kosten und die Vorsorge für faule Kredite senken. Im vergangenen Jahr hatte zudem eine Zahlung wegen der Manipulation des Zinssatzes Euribor das Ergebnis belastet. Ihre Dividende will die SocGen von 1 Euro auf 1,20 Euro anheben.
Die sogenannte harte Kernkapitalquote fiel um 26 Basispunkte im Vergleich zu Ende September auf 10,1 Prozent. Als Gründe führte die Bank Änderungen in der Rechnungslegung und bei der Verbuchung von Pensionsansprüchen sowie den Verkauf von Geschäften in Brasilien.
Der heimische Konkurrent BNP hatte im Schlussquartal einen Überschuss von 1,3 Milliarden Euro vorgelegt. Hier blieb BNP von neuerlichen Sonderkosten weitgehend verschont. Im vierten Quartal 2013 hatte die Bank wegen Rückstellungen für die Rechtsrisiken nur 110 Millionen Euro verdient./stk/zb/fbr