Die aktuelle Lage im DAX - Seite 2
Dramatischer Kampf zwischen Bullen und Bären
Kurz nach Handelsbeginn am Donnerstag fiel dann der DAX tatsächlich unter die grüne Linie. Danach ging es sofort dynamisch weiter abwärts. Der Fehlausbruch an der grünen Linie war damit offensichtlich. Alle Anleger, die nach dem Ausbruch über 12.219 Punkten mit weiter steigenden Kursen rechneten, wurden auf dem falschen Fuß erwischt. Kein Wunder, dass der DAX danach sofort bis auf die 12.000-Punkte-Marke fiel.
Am Freitag konnten die Bären den Kurs zu Handelsbeginn sogar gleich unter die 12.000er Marke drücken (siehe Pfeil 4). Die Bullen hielten aber vorerst dagegen und eroberten diese neuralgische Marke rasch wieder. Aber bereits am späten Freitagvormittag drückten die Bären die Kurse wieder unter 12.000 Punkte. Damit brach offenbar die Gegenwehr der Bullen, denn es folgte ein weiterer dynamischer Kursrutsch bis 11.700 Punkte.
Sie sehen also, dass bereits die Charttechnik eine viel bessere Erklärung liefert als alle Nachrichten abseits der Börsen. Aber auch der Verfallstag spielte, wie erwähnt, eine wichtige Rolle. Dazu noch einmal die Grafik des April-Verfallstags:
Der Rückfall aus Sicht des April-Verfallstags
Mit dem Rückfall unter 12.219 Punkte und der nachfolgenden Abwärtsdynamik geriet rasch die größte Put-Position (rote Säulen) dieses Verfallstags bei 12.100 Punkten (oberster Pfeil) unter Wasser. Die Stillhalter mussten daher Absicherungsmaßnahmen ergreifen, die auf die Abwärtsbewegung grundsätzlich verstärkend wirken.
Gleiches gilt auch für die Put-Position bei 12.000 Punkten (mittlerer Pfeil). Und nachdem die Bären quasi „auf den letzten Drücker“ einen weiteren Angriff starteten, kam am Ende sogar auch noch die Put-Position bei 11.800 Punkten in Gefahr. (Abgerechnet wurde der DAX zum Verfallstermin am Freitag um 13 Uhr bei 11.771,53 Punkten!)
Auch aus Sicht der Verfallstagspositionierungen ist also das Kursgeschehen im DAX am Donnerstag und Freitag viel besser erklärbar als aufgrund der Nachrichtenlage. Aber wie geht es nun weiter?
Und wie geht es nun weiter?
Lesen Sie auch
Es ist natürlich zweifellos so, dass auch viele andere Anleger, die derartigen Feinheiten der Kursbewegungen eigentlich keine Aufmerksamkeiten schenken, von den jüngsten Verlusten getroffen wurden. Im Umfeld der 12.219er und 12.000 Marke dürften etliche Stoppkurse platziert gewesen sein, die inzwischen ausgelöst wurden.