Amazon und DAX
DAX verabschiedet sich von der runden Marke - vorerst - Seite 2
Der innere Markt bleibt positiv
Besonders deutlich wird diese gesunde Branchenrotation im folgenden Chart des inneren Marktes.
Abgebildet sehen Sie den Prozentsatz der an der NYSE gehandelten Aktien, der oberhalb der wichtigen 50 Tage Linie handelt. Mittlerweile handeln wieder 65 % der Mitglieder oberhalb dieses wichtigen Durchschnitts.
Deutlich erkennen Sie, wie die Marktbreite seit dem vergangenen Oktober, als wir tief in der unteren extreme Zone handelten, wieder kontinuierlich zugelegt hat. Noch befinden wir uns zwar nicht in der oberen und riskanten Zone, die oberhalb von 70 % beginnt, aber man erkennt gut, dass die Luft allmählich dünner wird. Noch ist es nicht so weit, aber wir nähern uns langsam dem Punkt, an dem die Dynamik und das Momentum nachlassen. Dies ist auch insofern fundamental verständlich, da die qualitativ hochwertigen Werte schon längst oberhalb der wichtigen Durchschnittslinie notieren und die Anleger noch zögern, die fragwürdigen Titel zu kaufen, nur weil sie optisch „billig“ erscheinen. Ebenfalls ist es verständlich, dass die frühen und hartgesottenen Anleger, die bereits auf stattlichen Gewinnen sitzen, bald verstärkt über Gewinnmitnahmen nachdenken. Denn egal wie tief die Zinsen auch fallen mögen – und wie attraktiv Aktien erscheinen – blitzschnelle Gewinnmitnahmen wird es immer wieder geben.
Der DAX scheitert an der runden Marke
Einen schwächeren Eindruck als die US Börse macht derzeit der DAX. Immer wieder kam in den vergangenen Tagen an wichtigen charttechnischen Marken Verkaufsdruck auf. Zwar konnten sich die Kurse zum Abend hin wieder von den Tiefs absetzen, aber insgesamt lässt die Kraft der Bullen nach. Meiner Meinung nach ist dies nach dem fulminanten Sprint im ersten Quartal kein Beinbruch, sondern sogar wünschenswert.
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Wie Sie im gelassenen Point &Figure Chart erkennen können, befindet sich eine recht gute Unterstützung bei etwa 11.650 Punkten. Hier sammelten die Bullen bereits mehrfach Kraft für den nächsten Angriff auf die vor allem psychologisch wichtige Marke von 12.000 Punkten. Unterhalb von 11.650 während die Verkäufer für eine Weile klar im Vorteil und der Weg für weitere etwa 200 Punkte nach unten wäre frei. Auch dies wäre noch keine Vorentscheidung im Sinne der P & F Technik, da man sogar jederzeit mit einem Test der positiven Unterstützungsgerade rechnen muss. Dies klingt zwar sehr hässlich und würde sich wie ein Bärenmarkt anfühlen, wäre aber immer noch im Rahmen einer gewöhnlichen Korrektur von etwa 12 %, mit der durchschnittlich in jedem Jahr ein- bis zweimal zu rechnen ist.
Umgekehrt wird die technische Situation erst wieder mit einem neuen Hoch oberhalb von 12.350 Punkten richtig und ausnahmslos „bullish“. Aber bis dahin erscheint es mir von heute aus betrachtet noch ein recht weiter Weg zu sein.
Viel Erfolg mit ihren Engagements und herzliche Grüße aus dem sonnigen Rheinland,
Ihr Klaus Buhl