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     1251  0 Kommentare Fed-Tauben stützen AktienFed-Tauben stützen Aktien - Seite 2

    Im Unterschied zu den gedämpften Inflationserwartungen der FOMC-Mitglieder zeigt der Markt nach Rendite-Spreads der nominalen und inflations-indizierten TNotes bei den 10-jährigen eine Inflationserwartung von 1,9%, bei den 5-jährigen sind es knapp 1,7%. Die Werte sind zuletzt wieder angestiegen.

    Steigende Inflationserwartungen stützen in ihren Anfängen Aktienkurse gewöhnlich. In einem inflationären Umfeld werden nominale, inflationsgetriebene Wachstumsraten von Dividenden und Gewinnen als real angesehen und in die Zukunft extrapoliert. Wenn Anleihegläubiger eine bestimmte positive reale Rendite erwarten, werden sie bei steigender Inflationsrate eine steigende nominale Verzinsung verlangen. Für die alternative Aktienanlage bedeutet das, dass damit zunächst auch ihr Ertragsrahmen steigt. In einem entwickelten Inflationsszenario (mit Zweitrundeneffekten) kommt hinzu, dass den Unternehmen ihre höhere Preismacht hilft, ihre Margen zu steigern. Das untermauert die Anleger-Erwartung zunächst noch. Schließlich folgen aber der Inflationsillusion enttäuschte Erwartungen an die reale Entwicklung der Aktienerträge.

    Schaut man sich die langfristige Entwicklung der zehnjährigen Benchmark-Renditen in den USA an, so lässt sich seit den 1990er Jahren ein Abwärtskanal einzeichnen (von mir, KS – Chartquelle). Seit dem 2000er Topp beim S&P 500 folgt die Entwicklung bei Renditen und Aktienkursen einem klaren Schema. Läuft die Rendite an die Oberseite des Kanals, ist ein Aktien-Topp nahe. Umgekehrt fällt die Berührung der Unterseite des Rendite-Kanals mit einem Boden bei den Aktienkursen zusammen. Die Rendite liegt aktuell etwas oberhalb der Kanalmitte und ist zuletzt im Rahmen des von der Eurozone ausgehenden Abverkaufs bei Bonds weltweit, so auch in den USA angestiegen.

    Der US-CPI hat im Mai um 0,4% zugelegt, auf Jahressicht ist die zuvor bestehende negative Preissteigerungsrate damit jetzt annulliert. Der CPI hatte im Januar ein lokales Tief markiert und steigt seitdem. Geht diese Steigerung weiter, würde das auch die Zinsen unterstützen. Bleibt der zuletzt gesehene Zusammenhang zwischen Renditen und Aktienkursen erhalten, würde das Aktien Auftrieb verschaffen. Die Entwicklung des Goldpreises untermauert gegenwärtig den Eindruck, dass die Preisentwicklung einen Boden gefunden hat. Die Unterstützung bei 1180 Dollar wurde zuletzt intensiv getestet, jetzt notiert das Edelmetall wieder bei knapp über 1200. Mit steigendem Zinsniveau dürfte sich die Aufwärtsdynamik bei Gold allerdings in Grenzen halten.

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    Klaus Singer
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