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    Meinung  1175  3 Kommentare CSU sollte besser eigene Vergangenheit aufarbeiten

    Kommentar zu den aktuelle Forderungen der CSU nach einem Ende der Gespräche mit Griechenland sowie einem Rauswurf des Landes aus der Eurozone:

    Statt mit Unwahrheiten und Ressentiments Stimmung gegen Griechenland zu machen, sollte die CSU lieber ihre eigene Vergangenheit aufarbeiten. Schließlich gehörte die CSU unter Franz Josef Strauß zu den offenen Befürwortern der griechischen Militärdiktatur, unter der zwischen 1967 und 1974 zehntausende Griechen eingesperrt, gefoltert und nicht wenige sogar ermordet wurden.

    Franz Josef Strauß hat die griechische Militärjunta damals dafür gelobt, dass sie dem Land wieder 'Stabilität' verschafft hätte. Ich frage die CSU, ob ihr im Fall Griechenlands auch heute noch die vermeintliche Stabilität einer Militärdiktatur lieber wäre als eine Demokratie, bei der die Bevölkerung eben zuweilen anders votiert als es mancher gern hätte. Wie sonst sind die Äußerungen von CSU-Generalsekretär Scheuer zu verstehen, der den gewählten Ministerpräsidenten eines EU-Landes als 'linken Erpresser und Volksbelüger' beschimpft, der mit seiner 'schmutzigen Tour' nicht durchkommen dürfe? Oder will die CSU nur davon ablenken, dass auch sie dafür verantwortlich ist, dass Deutschland seit 2010 die Haftung für die Schulden des schon damals überschuldeten Griechenland übernommen hat und so auf verantwortungslose Weise über 60 Milliarden Euro deutsche Steuergelder verschleudert wurden? Im Unterschied zur CSU hat DIE LINKE schon damals darauf hingewiesen, dass ein Großteil dieses Geldes verloren sein wird und deshalb dagegen gestimmt.





    Sahra Wagenknecht
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    Sahra Wagenknecht (MdB) wurde am 16. Juli 1969 in Jena geboren und studierte nach der Wende Philosophie und Neuere Deutsche Literatur an der HU-Berlin. Wagenknecht promovierte im Fach Volkswirtschaftslehre mit der Arbeit: "Die Grenzen der Wahlfreiheit. Sparentscheidungen und Grundbedürfnisse in entwickelten Ländern", erschienen 2013 im Campus Verlag. Ihre politische Laufbahn umfasst unterschiedliche Positionen: 1991 Mitglied des Parteivorstandes der PDS, 2004 Einzug ins Europaparlament - bis 2009, ab 13. Oktober 2015, mit Dietmar Bartsch, Oppositionsführerin des 18. Bundestags. Nach der Bundestagswahl 2017 bleibt Wagenknecht für DIE LINKE Fraktionsvorsitzende im Deutschen Bundestag - gemeinsam mit Bartsch. Wagenknecht ist seit 2014 mit Oskar Lafontaine verheiratet.
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    Verfasst von Sahra Wagenknecht
    Meinung CSU sollte besser eigene Vergangenheit aufarbeiten Statt mit Unwahrheiten und Ressentiments Stimmung gegen Griechenland zu machen, sollte die CSU lieber ihre eigene Vergangenheit aufarbeiten. Schließlich gehörte die CSU unter Franz Josef Strauß zu den offenen Befürwortern der griechischen Militärdiktatur.

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