Swapster
Gold, Zauberstab, Feuerstuhl - Deutsche Börse plant Handelsbörse mit virtuellen Items
Börsenhandel ist ihr nicht mehr genug. Und da man bekanntlich auf einem Bein nicht stehen kann, steigt die Deutsche Börse in Frankfurt in die Welt der Online-Spiele ein. Dabei wandern keine Wertpapiere wie Aktien, Derivate oder Anleihen über den Tisch, sondern von vielen Gamern begehrte Wertgegenstände der virtuellen Welt. Für den Handel von virtuellen Artefakten der „Massive Multiplayer Online Role Playing Games“ (MMORPG) hat die Deutsche Börse einen Ableger namens „Swapster“ gegründet. Wann der reale Handel virtueller Güter steigt, ist noch nicht bekannt.
Welt der Druiden, Krieger, Zauberer, Todesritter aber auch der Scharlatane
Bei den MMORPG handelt es sich zumeist um Online-Spiele vornehmlich im Fantasy-Genre, bei denen tausende Gamer weltweit in einer Fantasie- und Abenteuerwelt spielen. Neue Spieler müssen sich erst einmal beweisen und ihr Online-Alter-Ego entwicklen. Das kostet Zeit und Geduld oder einfach Geld. Wer es sich leisten kann, kann seine Spielfigur mit gekauften virtuellen Artefakten ausrüsten. Online-Gamer können sich somit Kraft, Fähigkeiten, Gegenstände und Prestige erkaufen. Mühsam erspielen können ja die anderen… Diese Entwicklung wurde und wird in der Spiele-Community kontrovers gesehen. Nicht jeder Gamer ist über den Einfluss der materiellen realen Welt im Spiele-Kosmos begeistert.
Auf der anderen Seite gibt es jene, die die begehrten Gegenstände und Fähigkeit entwicklen und anbieten. Dabei erzielen vor allem seltene und besonders nützliche Artefakte einen hohen virtuellen Preis. Interessant wird’s wenn die virtuelle Währung dann gegen reale Dollar oder Euro getauscht wird - oder umgekehrt. Wo Geld verdient werden kann, tummeln sich natürlich auch Scharlatane und Betrüger. Also was tun? Wie wäre es mit einem Handelsplatz, der Gamer und Entwickler in einem sichern Umfeld zusammenbringt. Das dachte sich wohl auch die Deutsche Börse.
Virtuelles Prestige? Swapster macht's möglich
Swapster bezeichnet sich selbst als unabhängiger, transparenter und weltweit regulierter Markt für virtuelle Gegenstände. Nach Informationen der Plattform Gamesindustry.biz wird Swapster nicht nur von der Deutschen Börse finanziert, sondern kann auch auf deren technische Infrastruktur zurückgreifen. Für jede Transaktion fällt - wie beim Handel mit Wertpapieren - eine Transaktionsgebühr an. Es können nur Online-Artefakte aus Spielen gehandelt werden, die mit Swapster kooperieren. Wie es weiter heißt, stehe die Gaming-Börse in Vertragsverhandlung mit sechs Anbietern von Online-Games und bei 40 Publishern seien die Verhandlungen ebenfalls bereits fortgeschritten. Doch das Potenzial ist viel größer. Mit weiteren 140 Entwicklern stünde Swapster in Kontakt.
Na, ob da auch wallstreet:online eine neue Rubrik einführen wird? Spielgold, Zauberstäbe, Feuerstühle oder die Aufwertung des Charakters bei „Word of Warcraft“ stehen heute bei …