DAX
DAX kommende Woche mit erneutem Test der 9.300? Oder beflügeln QE4-Spekulationen?
(DailyFX.de) – Was für eine Woche im DAX: Sell Off und Abschläge von rund 8% am Montag und zum Wochenschluss dennoch rund 3% im Plus – wie gehts in der kommenden Woche weiter?
Wirtschaftsdatentechnisch steht in der kommenden Woche klar der US-Arbeitsmarktbericht „Non Farm Payrolls“ im Mittelpunkt. Ausgehend von diesem erwartet man wohl ein klares Indiz, wie die FED‘sche Z-Frage im September beantwortet wird.
Ich will aber ehrlich sein: ich erwarte unabhängig von der Veröffentlichung der US-Arbeitsmarktdaten am Freitag keine Zinsanhebung seitens der FED im September. Das gibt das aktuelle Marktumfeld ausgehend von der Unsicherheit rund um China, aber auch ausgehend von den Turbulenzen und anhaltenden Kapitalabflüssen aus den Schwellenländern, schlicht nicht her.
Etwas detaillierter: mittlerweile wurde von offizieller Seite bestätigt, dass China begonnen hat Teile seiner US-Staatsanleihebestände aufzulösen, primär um die starken Schwankungen in seiner Landeswährung zu stabilisieren.
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Vor diesem Hintergrund sind auf natürliche Weise anziehende US-Zinsen zu erwarten. Noch einmal katalysiert kann und wird dies durch Notenbanken in Schwellenländern, die durch sich beschleunigende Kapitalabflüsse aus ihren Ländern und die folgende Abwertung ihrer heimischen Währung ebenfalls US-Währungsreserven unter anderem/besonders in Form von US-Staatsanleihen auf den Markt werfen um wiederum ihre Landeswährungen zu stabilisieren.
In Kurzform heißt das: US-Zinsen werden mindestens kurzfristig ansteigen, besonders dann, wenn die FED tatsächlich an der Zinsschraube dreht, man bewegt sich dann in einem klassischen Teufelskreis.
Aber nicht nur die Turbulenzen in China und Schwellenländern werden für die US-Notenbank zum Problem. Es sind auch Gefahren für die US-Wirtschaft zu erwarten. Einerseits ist die US-Wirtschaft im globalen Vergleich zwar robust.
Aber nicht vergessen sollte man, dass sie immer noch ausreichend fragil ist, um einen konjunkturellen Abschwung bei zu schnell steigenden Zinsen verzeichnen dürfte. Besondere Gefahren sind bei zu stark anziehenden Zinsen für den US-Häusermarkt zu erwarten, aber auch eine Welle von Insolvenzen im primär auf Pump finanzierten Öl-Sektor ist realistisch.