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     1237  0 Kommentare Investmentchancen nach Kursrückschlag bei Biotechs

    Morphosys BioUm 23 Prozent und damit viel mehr als der S&P500 ist der Nasdaq Biotech Index gegenüber dem Rekordhoch vom Juli eingebrochen. Beschleunigt hatte sich der Abwärtstrend nach einem Tweet von US-Präsidentschaftskandidatin Hillary Clinton, die etlichen Biotech- und Pharmafirmen Preistreiberei vorgeworfen hatte. Risikobereite Anleger können den Kursrückschlag aber nutzen, um den Sektor genauer ins Auge zu nehmen, zumal Pharmakonzerne zunehmend Biotechfirmen aufkaufen.

    Die 20 größten Pharmakonzerne setzen vor allem auf ihre größten Umsatzbringer: Medikamente gegen Krebs und Immunkrankheiten. In diesem Segment generierten sie zusammen 94,1 Milliarden Euro, nach 88,7 Milliarden Euro im Vorjahr – belegt eine Studie von Ernst & Young (EY) . Zweitwichtigster Umsatzbringer mit abnehmender Bedeutung bleiben Medikamente gegen Herz-Kreislauf-Krankheiten und Stoffwechselkrankheiten. Sie trugen mit 71,3 Milliarden Euro zum Umsatz bei (2013: 72,2 Milliarden Euro). Die deutlichste Umsatzsteigerung verzeichneten die Konzerne bei Medikamenten gegen Infektionskrankheiten: Von 30,1 Milliarden Euro 2013 stieg der Umsatz auf 41 Milliarden Euro im vergangenen Jahr.

    Morphosys BiotechDer EY-Analyse zufolge hat die Pharmaindustrie in der Krebsforschung erhebliche Fortschritte gemacht. Die Therapiemöglichkeiten sind deutlich besser geworden. Durch die hohe Zahl verschiedener Krebsformen, die alle unterschiedlich behandelt werden müssen, bedarf es sehr spezieller Wirkstoffe. Durch die neuen Diagnosemethoden können die entsprechenden Mittel heute viel zielgerichteter entwickelt werden. Das erklärt die zunehmende Bedeutung dieser Medikamente. Die Behandlung von Krebs wird ein dominantes Thema bleiben, vor allem bei der Entwicklung von Antiinfektiva sehen die EY-Experten viel Potenzial. Das gezielte Vorgehen gegen resistente Keime gewinnt zügig an Bedeutung. Aufgrund des steigenden Altersanteils an der Bevölkerung wird außerdem die Behandlung von Erkrankungen am zentralen Nervensystem eine größere Rolle spielen.

    Biotechbranche anhaltend im Aufwind

    Eine weitere aktuelle EY-Studie „Beyond borders: Reaching new heights“ belegt, dass die Marktkapitalisierung der Biotechbranche 2014 die Grenze von einer Billion US-Dollar durchbrochen hat und die Nettogewinne einen sprunghaften Anstieg um 231% auf ein Allzeithoch von 14,9 Milliarden USD verzeichneten. Die Biotech-Firmen in den USA und Europa investierten 2014 einen Fünftel mehr in Forschung und Entwicklung und nahmen bei 94 Börsengängen eine Rekordsumme von 54,3 Milliarden US Dollar auf. Die 20 grössten Unternehmen der Life-Sciences-Branche haben ihre Umsätze um 3,9% gesteigert und den EBIT um 6,3% er-höht. Die Experten von EY rechnen mit einem anhaltenden Übernahmefieber und prognostizieren ein weiterhin offenes IPO-Fenster. Preisdruck von den Krankenkassen und das Aufkommen von Biosimilars sind grosse Herausforderungen für die Industrie.

    Auf der Übernahmewelle surfen

    Pharma & Biotech Opportunity-Index seit Emission

    Pharma & Biotech Opportunity-Index seit Emission

    Für Anleger, die von den zunehmenden M&A-Transaktionen im Rahmen der Konsolidierung der Pharma- und Biotechnologie-Healthcare-Industrie profitieren möchten, könnte das Open End-Zertifikat auf den Pharma & Biotech Opportunity-Index der Société Générale eine interessante Investment-Möglichkeit darstellen. Der Wert der M&A-Transaktionen in der Pharmaindustrie hat laut einer aktuellen EY-Studie 2014 mit insgesamt 223 Milliarden US-Dollar (plus 153% gegenüber 2013) einen vorläufigen Höhepunkt erreicht, der 2015 sogar noch übertroffen werden könnte.

    Amgen in Dollar auf 3 Jahre

    Amgen in Dollar auf 3 Jahre

    Insbesondere die großen Pharma-Unternehmen sind für weitere Zukäufe gut gerüstet und müssen künftig deutlich zulegen, da die nötigen Wachstumsraten fast nur mit Hilfe von Akquisitionen zu erreichen sind. Durch Zukäufe ließen sich zudem mögliche Risiken im Bereich Forschung und Entwicklung und bei Produkteinführungen absichern. Das Papier konnte sich den Turbulenzen der vergangenen Wochen aber nicht entziehen und notiert bei knapp 97 Euro. Anleger sollten auch die Kosten beachten: Die Managementgebühr beträgt 1 Prozent im Jahr und die An- und Verkaufsspanne macht 1,5 Prozent aus. Zudem ist der Schein nicht währungsgesichert.

    Anleger, die stattdessen auf die Entwicklung einzelner Aktien aus dem Nasdaq Biotech Index setzen möchten, haben folgende Möglichkeiten: Wer bei dem Branchenriesen Amgen mit Hebelpapieren agieren möchte, hat auf der Long- bzw. Short-Seite folgende Papiere zur Auswahl: Unter den Knock-out-Bulls halten wir die WKN UA5JAG für ein gutes Handwerkszeug, für Short-Spekulanten ist die WKN XM6B14 geeignet – jeweils gehebelt mit rund vier. Wir gehen davon aus, dass die Korrektur bei der Aktie erst einmal weitergehen könnte.

    Analog bietet sich für den Konkurrenten Biogen auf der Long-Seite das Papier CZ9DUK und auf der Short-Seite die WKN XM5WH4 an.



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    Verfasst von 2Benjamin Feingold
    Investmentchancen nach Kursrückschlag bei Biotechs Um 23 Prozent und damit viel mehr als der S&P500 ist der Nasdaq Biotech Index gegenüber dem Rekordhoch vom Juli eingebrochen. Beschleunigt hatte sich der Abwärtstrend nach einem Tweet von US-Präsidentschaftskandidatin Hillary Clinton, die …

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