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    Lucent  337  0 Kommentare Spin-off im Wert von 100 Milliarden Dollar?

    Die Spekulationen um einen Spin-off der Mikroelektronik-Sparte von Lucent Technologies Inc. (LU) reissen nicht ab. Wir hatten bereits berichtet. 78030 und 78143

    Das Unternehmen kommentiert Gerüchte über einen angeblichen Börsengang nicht. Analysten gehen aber davon aus, dass ein Spin-off zum Ende des Jahres möglich und realistisch ist. Er würde Lucent Geld in die Kassen spülen, um den Bereich Netzwerke und Infrastruktur massiv voranzutreiben.

    Analyst Jim Jungjohann von CIBC World Markets taxiert den Wert einer börsennotierten Microlelectronics-Sparte von Lucent weit jenseits von 50 Mrd. US-Dollar.

    Die Umsätze der Microelectronics-Sparte gliederten sich auf Basis des letzten vollen Geschäftsjahres wie folgt: 600 Mio. US-Dollar entfallen auf optische Komponenten, 3,7 Mrd. US-Dollar generieren die Halbleiter und mehr als eine Milliarde US-Dollar trägt die Glasfaserproduktion bei.

    Schon herausgerechnet sei die Power Systems Division mit etwa 1,2 Mrd. US-Dollar, die separat verkauft wird.

    Jungjohann rechnet damit, dass ein möglicher Spin-off mehr oder weniger alles (außer Power Systems) enthalte und taxiert den aktuellen Umsatz auf etwa 7 Mrd. US-Dollar - 1 Mrd. für opt. Komponenten, 1,5 Mrd. für Glas und Glasfaser, 4,5 Mrd. für Chips.

    Die Verselbständigung der Microelectronics-Sparte könnte auch insofern helfen, als sie dann nicht mehr als Teil von Gesamt-Lucent gegen wichtige Kunden konkurriere. Jungjohann hält es für denkbar, dass unter der neuen Konstellation Nortel schon nächstes Jahr zum größten Kunden für optische Komponenten werden könnte.

    Organisatorisch bestünde für die Microelectronics-Sparte kein zwingender Grund, an die Börse zu gehen. Ein Börsengang generierte aber eine Akquisitionswährung, was im Wettbewerb mit Start-ups um gute Ingenieure und Wissenschaftler und natürlich für Übernahmen entscheidend sei.

    J.P. Morgan Analyst Greg Geiling zieht für seine Break-up Rechnung Corning, die Nr. 1 bei optischem Glas, JDS Uniphase und die Chiphersteller LSI Logic, STMicroelectronics, Analog Devices und Texas Instruments heran und kommt auf Wertansätze von 48 bis 54 Mrd. für die opt. Komponenten, 7,5 bis 10,5 Mrd. für opt. Glas und Glasfaser und 37 bis 44 Mrd. für den Chip-Bereich.

    Daraus ergibt sich ein addierter Wert zwischen 92,5 und 108,5 Mrd. US-Dollar. Geiling nimmt einen Abschlag vor, der künftige Aktie attraktiv am Markt plazierte und kommt so auf etwa 87 Mrd. US-Dollar Börsenwert.

    Geiling meint sogar, dass Lucent sich letztlich in drei Teile aufspalten könnte. Ein Teil macht dann Telefone, sowie Ausrüstung für Datenübertragung und drahtlose Kommunikation. Der zweite Teil könnte die Microelectronics-Sparte sein. Der dritte Teil könnte die Unternehmensnetzwerke umfassen.


    Würden die drei Teile an die Börse gebracht, sollte der faire Wert der LU-Aktie gegenwärtig bei 84 US-Dollar liegen. Die Marktkapitalisierung käme dann auf ungefähr 275 Mrd. US-Dollar. Eine stolze Steigerung verglichen mit dem aktuellen Kurs und einer Marktbewertung von knapp unter 200 Mrd. US-Dollar. Er empfiehlt die Lucent-Aktie als "buy."

    Die LU-Aktie notiert aktuell 2,7 Prozent tiefer bei 59-1/2 US-Dollar.




    Klaus Singer
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    Lucent Spin-off im Wert von 100 Milliarden Dollar? Die Spekulationen um einen Spin-off der Mikroelektronik-Sparte von Lucent Technologies Inc. (LU) reissen nicht ab. Wir hatten bereits berichtet. 78030 und 78143Das Unternehmen kommentiert Gerüchte über einen angeblichen Börsengang nicht. …