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    Nach Gewinnwarnung?  653  0 Kommentare Wie geht es beim SDAX Unternehmen weiter? - Seite 2

    Ohne Zweifel. Wacker Neuson durchläuft eine Dürrephase im 2. Halbjahr. Das Zahlenwerk von Juli bis Dezember 2015 ist unterdurchschnittlich. Spiegeln wir die Periode auf das Folgejahr, wird das Jahr 2016 schwierig. Peksaglam will für 2016 noch keine Prognose preisgeben. „Wir erwarten Umsatzwachstum. Zur Margenentwicklung kann ich seriös noch keine Aussage treffen. Wir wären aber sehr unzufrieden, wenn wir EBIT-Margen von weniger als 8 % erzielten.“ Grundsätzlich positiv zeigt sich der Firmenlenker für den Bereich Bauwirtschaft. „Ich bin hier weiter optimistisch und sehe in Summe keine weitere Abschwächung.“ Auch für den chinesischen Markt ist er zuversichtlich. „China ist der größte Baumaschinenmarkt der Welt. Wir haben für dieses Land große Pläne und hohe Erwartungen“.

    Ziel des Unternehmens ist es, den Umsatz in den nächsten 5 Jahren auf 2 Mrd. Euro zu steigern. „Um dieses Ziel zu erreichen, planen wir unter anderem Akquisitionen. Wir arbeiten auch an weiteren Partnerschaften und Kooperationen.“ Wie uns Peksaglam erläutert, schlägt sich Wacker Neuson im Vergleich zum Wettbewerb diesbezüglich ganz ordentlich. „Zahlreiche Wettbewerber haben nach 9 Monaten einen deutlichen Umsatzrückgang zu verzeichnen. Wir liegen mit 9 % noch im Plus. Bei deutlichem Umsatzrückgang können Sie sich vorstellen, wie sich die Margen dieser Unternehmen entwickeln. Das führt dazu, dass sich die Bewertungen reduzieren. Das könnte für uns eine interessante Chance sein zu kaufen. Wir sind für alles offen und schließen auch eine größere Übernahme nicht aus.“ Wacker Neuson schlägt sich in der Tat im Vergleich zum Wettbewerb sehr tapfer. Zudem ist das Unternehmen finanziell in der Lage, entsprechend zuzukaufen.

    Die negative Entwicklung im 2. Halbjahr spiegelt sich im Aktienkurs der Gesellschaft längst wieder. Im Mai notierte das Papier bei knapp 25 Euro. Damals wurde die Firma regelrecht bejubelt. Inzwischen hat sich die Aktie auf 12.50 Euro halbiert. Der Jubel ist gewichen. Der Börsenwert beläuft sich derzeit auf 880 Mio. Euro. Per Ende September hortet der Konzern ein Eigenkapital von mehr als 1 Mrd. Euro. Goodwill und immaterielle Vermögenswerte summieren sich auf 350 Mio. Euro. Peksaglam sieht trotz der aktuell rückläufigen Entwicklung keinen Anlass für eine Sonderabschreibung bei diesen beiden Posten. Die Bewertung mit dem achtfachen EBIT ist zudem nicht ambitioniert. Die Dividendenrendite recht attraktiv. Selbst wenn das Jahr 2016 lediglich ein Übergangsjahr wird, finden wir die Aktie sehr günstig bewertet.

    Der Kurssturz von Wacker Neuson scheint uns etwas übertrieben. Das Gute: Ein recht solides Unternehmen ist aktuell zu einem günstigen Kurs zu haben. Es ist durchaus cleverer, die Aktie bei 12.50 Euro zu kaufen, auch wenn die Newslage derzeit negativ ist, als bei Kursen von 25 Euro, wenn alle jubeln. Wacker Neuson ist auf aktuellem Kursniveau kaufenswert  - jedoch mit einem Horizont von 12 bis 18 Monaten.

    www.vorstandswoche.de

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    Redaktion Vorstandswoche
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    Nach Gewinnwarnung? Wie geht es beim SDAX Unternehmen weiter? - Seite 2 Das 1. Halbjahr 2015 ist für den Hersteller von Baugeräten und Kompaktmaschinen noch sehr gut verlaufen. Der Umsatz expandierte um 14 % und die EBIT-Marge lag bei 9.3 %. Wie uns Vorstandschef Cem Peksaglam bei unserem Treffen in Frankfurt mitteilt, waren die Aussichten zum Halbjahr für das Jahr 2015 sehr gut. „Die Entwicklung im Juli und August war ebenfalls in Ordnung. Im September ist das Geschäft mit Kompaktmaschinen in der Landwirtschaft indes abrupt eingebrochen“, sagt der CEO.

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