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    Brent und WTI  1715  1 Kommentar Ölpreise: Abwärtsschwung ungebrochen!

    Es ist doch eigentlich ganz einfach: Wenn eine Ware günstiger wird, muss der Produzent davon mehr verkaufen, um den Umsatz zu halten. So sehen sich die Ölproduzenten gezwungen, die Ölhähne weit aufzudrehen, um die schon sinkenden Einnahmen halbwegs aufzufangen. Der Preis fällt und solange niemand bereit ist, weniger zu produzieren (oder die Nachfrage deutlich steigt), wird sich die Abwärtsspirale weiter drehen. Die Frage ist dann nur, ab welchem Zeitpunkt die ersten Produzenten pleite sind und das Angebot deutlich austrocknet. In den USA zumindest geht die Anzahl der aktiven Bohrlöcher zurück – doch noch scheint kein Boden in der globalen Überversorgung mit Rohöl gefunden worden zu sein. Die OPEC hat keine Förderquoten oder Kürzungen vorgenommen, im Markt herrscht die Überzeugung vor, dass die OPEC zumindest kurzfristig nicht mehr willens ist, ordnend im Rohölmarkt einzugreifen. Erholungen dürften daher in den Ölpreisen eher verkauft werden. Charttechnisch besteht auch nach den gestrigen deutlichen Abverkäufen weiteres Abwärtspotenzial.

     

    Meine jüngsten Rohöl-Analysen finden Sie hier: Salomon - Öl-Analysen

     

    Brent Oil - Tageskerzen

    Eine lange schwarze Kerze kann auch einen Ausverkauf, ein Ende eines Abwärtstrends darstellen. Für diese Interpretation müsste der Ölpreis jedoch über 43,15$ zügig per Daily-Close ansteigen. Mit Ausbruch aus einem Abwärtstrendkanal besteht eher weiteres Abwärtspotenzial in Richtung 38/37$. Deutliche Entspannung erst über ca. 45$ per Daily-Close mit dann zu erwartendem Test der 46/46,50$.

     

    WTI Oil – Tageskerzen

    Auch weiterhin gilt: „Letztlich ist jedes neue Tief negativ, da aus Sicht der Tageskerzen ein Ausbruch aus einem kurzfristigen Abwärtstrendkanal die Abwärtsdynamik nochmals beschleunigen könnte.“ Erholungen treffen in der Mitte der gestrigen langen schwarzen Tageskerzen im Brent und WTI auf ersten Widerstand – hier wäre intraday auf Verkaufssignale zu achten. Kurzfristige Stabilisierung ergibt sich wider Erwarten über 40$ per Daily-Close – deutliche  Entspannung über ca. 42$ per Daily-Close mit Ziel 43 bis 43,61$.

    Ihr Stefan Salomon

    Chartanalyst wallstreet-online.de

    Die wichtigsten Zahlen:

    www.wallstreet-online.de - Wirtschaftskalender

    Hinweis: Die Analyse wurde von Stefan Salomon mit größter Sorgfalt erstellt. Für die Richtigkeit der in der Analyse enthaltenen Aussagen, Prognosen und Angaben wird jedoch keine Gewähr übernommen. Der Inhalt dient lediglich der Information und beinhaltet keine Vermögensberatung und keine Aufforderung zum Kauf oder Verkauf von CFD, Aktien oder anderen Finanzprodukten. Die Analysen dienen nicht als konkrete Handelsempfehlung. Eine Haftung für Vermögensschäden ist ausgeschlossen. Erklärung nach §34b Abs 1 WPHG: Der Autor erklärt, dass er im Besitz von Finanzinstrumenten sein kann, auf die sich einzelne Analysen beziehen. Hierdurch besteht die Möglichkeit eines Interessenkonfliktes. Charts: www.tradesignalonline.com



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    Stefan Salomon
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    Stefan Salomon ist seit Mitte der 1990er-Jahre Technischer Analyst. Er gilt als der Spezialist in Deutschland für Candlesticks in Verbindung mit der Trend- und Formationsanalyse. Mit rund 20 Jahren Erfahrung ist Stefan Salomon gefragter Medienpartner und Vortragsredner (u.a. auch n-tv, DAF, diverse Zeitungen und Magazine). Sein Motto lautet: "Börse ist einfach"! In Seminaren und Webinaren sowie als Coach vermittelt "Mr. Candlestick" sein Wissen an Börsen-Einsteiger, Fortgeschrittene und Profis gern weiter. Dazu hat er auch Das Große Lehrbuch der Chartanalyse* geschrieben. *Werbelink
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    Verfasst von Stefan Salomon
    Brent und WTI Ölpreise: Abwärtsschwung ungebrochen! Es ist doch eigentlich ganz einfach: Wenn eine Ware günstiger wird, muss der Produzent davon mehr verkaufen, um den Umsatz zu halten. So sehen sich die Ölproduzenten gezwungen, die Ölhähne weit aufzudrehen, um die schon sinkenden Einnahmen …

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    Kommentare

    schrieb am 08.12.15 12:14:58
    Die Herleitung hinkt gewaltig. Die Abwärtsspirale könnte mit einem Schlag beendet werden und die produzierenden Länder auch weniger Öl für mehr Geld verkaufen. Denn Öl braucht die Welt selbst dann, wenn die Weltwirtschaft noch so lahmt.

    Es liegt nur an den Saudis, die als US-Vasallen selbst schädigend die Ölfördermenge hoch halten, um den Ölpreis soweit zu drücken, bis Russland an den Rand des Ruins und Erzfeind und Russland-Verbündeter Venezuela bankrott ist.

    Die Saudis könnten von heute auf morgen die Ölfördermenge drosseln bzw. dies veranlassen. Folge: Der Ölpreis verteuert sich um 30 bis 50%, es muss weniger produziert werden und die kostbare Ölressourcen, die sich in den nächsten 50 bis 100 Jahren dem Ende nähern, verbleiben so lange in der Erde, bis der Ölpreis wieder da ist, wo er hinsichtlich einer massiv steigenden Anzahl von Menschen auf der Welt und insbesondere dem aufstrebenden Milliardenvölkern aus China und Indien hingehört: bei 100 USD und darüber.

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