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     3636  0 Kommentare Aktien und Bonds: Immer mehr Warnsignale - Seite 2

    Die Chancen für eine Überwindung dieser übergeordneten Schwäche stehen nicht gut. Die Indizien mehren sich für ein weiteres Nachlassen des globalen Wachstums. Die Ölpreise mögen zwar mittlerweile in einem Stadium übertriebener Abwärtsreaktion gelandet sein. Trotzdem hängt ihr tiefer Stand sehr wohl (auch) mit nachlassender Nachfrage zusammen. Ich hatte hier den Verlauf der „Leading indicators“ der OECD diskutiert, der klare Anzeichen für einen konjunkturellen Abschwung in den USA zeigt.

    Ganz aktuell zeigt der Verlauf des Einzelhandelsumsatzes in den USA (siehe Chart!) seit einigen Monaten abnehmende Zuwächse im Jahresvergleich (siehe Chart im unteren Teil). Für November liegt der Wert noch 1,5% über dem Vorjahresmonat, im größeren Bild sind seit September 2011 abnehmende Jahreszuwächse festzustellen. Die Auswertung des Trendverlaufs (rote Signallinie) zeigt seit September eine Entwicklung unter dem Trend, bereits im Mai 2012 verlief die Entwicklung nicht mehr steiler als der Trend.

    Das, was im Zusammenhang mit der Entwicklung von Einzelhandel und Weihnachtsgeschäft in den USA hier diskutiert wurde, hat sich weiter verfestigt. Auch von der Stimmungsseite etwa der Verbraucher kommt keine Entwicklung, die für eine baldige Wiederbelebung spricht. Und wenn auch IWF-Chefin Lagarde, internationaler Cheer-Leader für eine leuchtende Zukunft, sagt, sie müsse ihre Prognose für das globale Wachstum nach unten korrigieren, sollte einem das zu denken geben. Sie hatte im Vorgriff der IWF-Herbstprognose verkündet, eine Prognose von 3,3% Wachstum für 2015 sei nicht länger realistisch, ebensowenig eine von +3,8% für 2016.

    Charles Gave, Chairman von Gavekal, deckte kürzlich in “Of Central Bankers, Monkeys and John Law” Parallelen zwischen der französischen “Mississippi Bubble” im 18. Jahrhundert und der Situation der Eurozone auf. Er sieht in einem aktuellen Kommentar den Gipfel der Marktdummheit erreicht, als die europäischen Märkte Anfang des Monats durchgeschüttelt wurden, weil die EZB den Geldhahn nicht ganz so weit aufgedreht hat wie erwartet. Er folgert, wir leben in einer Welt, in der der Wert von Finanz-Assets nicht länger von einem auf die Zukunft abgezinsten Einkommensstrom bestimmt wird, sondern nur noch davon abhängt, wieviel Geld die Zentralbank druckt und wie viel sie noch drucken wird.

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    Klaus Singer
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