Deutsche Aktien
500 Euro Dividende für jeden!
Am Donnerstag wird Daimler 3,25 Euro je Aktie bzw. insgesamt 3,48 Mrd. Euro an seine Anteilseigner ausschütten. Die Rekordzahlung des Autobauers ist der Höhepunkt der diesjährigen Dividendensaison, kein anderes deutsches Unternehmen wird 2016 spendabler sein. Viele andere Aktiengesellschaften lassen sich ebenfalls nicht lumpen. Alleine die 30 Blue Chips aus dem DAX werden über 30 Mrd. Euro auskehren und damit mehr als in den bisherigen Rekordjahren 2015 und 2008.
Dazu werden noch einige Milliarden aus den Geldschatullen der kleineren Gesellschaften fließen. Viele Small Caps haben allerdings noch keine konkreten Dividendenvorschläge gemacht, weshalb die Schätzungen hier deutlich auseinandergehen. Als grobe Hausnummer würden wir indes mindestens weitere 10 Mrd. Euro von den Mittelwerten bis zu den Micro Caps einplanen. Die gesamte Dividendensumme aller deutschen AGs könnte also jenseits von 40 Mrd. Euro liegen.
Wem kommt dieser Geldregen eigentlich zugute? Zum Großteil vermögenden Investoren, die überdies mehrheitlich aus dem Ausland stammen. Deutsche Kleinanleger sind dagegen meist außen vor. Im Schnitt besitzt nicht einmal jeder siebte Bundesbürger über 14 Jahren direkt oder über Investmentfonds Aktien. „Made in Germany“ ist hoch angesehen, die deutsche Wirtschaft brummt. Viele Deutsche sind stolz auf ihren Arbeitgeber und kaufen gerne dessen Produkte.
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Auf die Idee, dessen Aktien zu kaufen, kommen dagegen die wenigsten. Die Risikoscheu vieler Deutscher, die sich in einer völlig irrationalen Aktienphobie manifestiert, verhindert ein abgeklärteres und renditeträchtigeres Anlageverhalten wie in den angelsächsischen Ländern. Ein teurer Fehler: Würden alle deutschen Aktiengesellschaften ausschließlich Inländern gehören, würde jeder Bundesbürger vom Baby bis zum Greis alleine im Jahr 2016 durchschnittlich fast 500 Euro an Dividenden einstreichen.