Kapitalmarktveranstaltungen

Eigenkapitalforum versus Equity Forum

In etwa einem halben Jahr soll in Frankfurt das alljährliche Hochamt der deutschen Aktienszene stattfinden: das Eigenkapitalforum. Oder besser gesagt: das doppelte Forum. Denn im Moment sieht es so aus, dass die Traditionsveranstaltung der Deutschen Börse erstmals harte Konkurrenz bekommt. Exakt für die gleichen Tage und ebenfalls in Frankfurt ist nämlich eine neue Veranstaltung namens Equity Forum angesetzt.

Der Name ist wohl kaum zufällig gewählt. Wie wir hören, soll es bereits zu Verwechslungen gekommen sein. Zur Konfusion trägt auch die Ortswahl bei: Die neue Veranstaltung soll im Kongresszentrum stattfinden – also exakt dort, wo bis 2014 das Eigenkapitalforum seinen Stammplatz hatte, bevor es 2015 überraschend ins Sheraton am Flughafen umzog.

Auch die Veranstaltungskonzepte sind ähnlich. Unternehmen treffen mit Investoren, Analysten und anderen Finanzmarktakteuren an drei Tagen zu Unternehmenspräsentationen, Einzelgesprächen und Vorträgen zusammen. Am zweiten Abend findet ein Get-together statt.

Pikant ist am Duell der Großveranstaltungen, dass Wolfram Koch, der Initiator des Equity Forums, das traditionelle Eigenkapitalforum organisatorisch von 1999 bis 2015 begleitet hat, zeitweise auch als Veranstalter. Der Herausforderer ist also kein Amateur. Zudem stoßen Eckpunkte des Equity Forums wie die Preisgestaltung und die zeitlichen Vorgaben für die Präsentationen in der Finanzszene auf Sympathie.

Aus der Sicht von Investoren und Analysten ist die Parallelansetzung indes eine Schnapsidee. Falls sich die Kontrahenten nicht doch noch auf eine Kooperation einigen oder wenigstens zwei unterschiedliche Termine wählen, müssten sich die Investoren für eine der beiden Veranstaltungen entscheiden oder ständig von der Messe zum Flughafen pendeln. Zur Imageverbesserung des deutschen Kapitalmarktes würde das sicherlich nicht beitragen.