Trump braucht schwache US-Wirtschaft
Donald Trumps Chancen, gewählt zu werden, steigen mit jedem einzelnen Arbeitslosen, der in den USA neu hinzukommt. Ihre Zahl erhöht sich mit einer Stimmungseintrübung, einem steigenden Ölpreis, oder einer höheren Inflationsrate und – als Sahnehäubchen – mit einer möglicherweise einsetzenden Rezession. Die Politik hätte versagt, Trumps „Make America great again“ würde einen sich stetig vergrößernden Wählerkreis finden.
Auch der bisher robuste Arbeitsmarkt fängt an zu schwächeln. So sind die Anträge auf US-Arbeitslosenunterstützung seit Mitte April von 248.000 auf 294.000 gestiegen, einer der stärksten Zuwächse der vergangenen Jahre. Das Ende des langjährigen, positiven US-Arbeitsmarkttrends dürfte damit eingeläutet sein. Der Zusammenhang zwischen Aktienkurs- und Arbeitsmarktentwicklung ist eng. Um dies optisch besser wahrnehmen zu können, stellen wir die Erstanträge auf US-Arbeitslosenhilfe (Initial Claims) invertiert dar. Mehr zum Thema finden sie in Egmond Haidts Analyse vom vergangenen Dienstag.
Wem Egmonds Analysen gefallen, der sollte keines seiner Webinare verpassen. Hier gibts die neueste Aufzeichnung…
Für interessierte Anleger haben wir in unserer ISIN-Liste ein Turbo-Bear Zertifikat bezogen auf S&P 500 mit der WKN CR8R5J und ein Trio Memory Express Zertifikat auf Euro Stoxx 50, Nikkei 225, S&P 500 mit der WKN SG8N8M. Ausführliche Erläuterungen zu Discount-Zertifikaten und weiteren Produkten finden Sie in der Kompass-Reihe von Goldman Sachs, in den Handbüchern der BNP Paribas oder in der Vontobel-Mediathek…
Im Frühjahr 2009 markierten die Erstanträge ihren Höhepunkt, während der Aktienmarkt ein Tief ausbildete. In diesen Wochen könnte eine gemeinsame Umkehr auf der anderen Seite erfolgen (siehe Pfeil obiger Chart).
Der US-Einzelhandelsindex legt seit Ende April den Rückwärtsgang ein. Der Index markierte im März 2015 – und damit vor den großen Indizes – sein gültiges Allzeithoch. Er nähert sich sukzessive seinem Februar-Tief.
US-Einzelhandel leidet
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Der von Kaufhäusern und Ladenketten dominierte Einzelhandelsindex wird von strukturellen Verschiebungen – weg vom Ladengeschäft, hin zum Online-Handel abgebremst. Amazon.com lässt grüßen. Dies ist jedoch nicht der einzige Grund für die Schwäche. Die Frage nach der Kaufkraftentwicklung des US-Konsumenten ist nicht ohne, denn der Lohnzuwachs der US-Arbeitnehmer war und ist unterdurchschnittlich.