adidas
Der große Jubel (kommt wieder)
Es sind nur noch wenige Tage. Dann geht es mit der Fußball-Europameisterschaft in Frankreich los. adidas (WKN A1EWWW) hat jedoch nicht nur deshalb jede Menge Grund zum Jubeln.
Zwar musste adidas verkünden, dass der Ausrüstervertrag mit dem englischen Fußballverein FC Chelsea im beiderseitigen Einvernehmen vorzeitig aufgelöst wird. Wirklich traurig muss Europas größter Sportartikelhersteller darüber jedoch nicht sein. Schließlich hat Chelsea in der abgelaufenen Saison viel von seinem sportlichen Glanz früherer Tage eingebüßt, so dass adidas möglicherweise vor einem zu teuren Ausrüstervertrag bewahrt wurde. Außerdem erhalten die Herzogenauracher als Entschädigung für die vorzeitige Beendigung des Vertrags im Jahr 2017 eine Zahlung, die sich nach Unternehmensangaben bereits im zweiten Quartal 2016 positiv in der Ergebnisentwicklung in Höhe eines mittleren zweistelligen Millionen Euro-Betrages niederschlagen wird.
Das adidas-Management erwartet deshalb nun einen Anstieg des Nettoergebnisses aus den fortgeführten Geschäftsbereichen um rund 25 Prozent im Gesamtjahr 2016 (bisher zwischen 15 Prozent und 18 Prozent). Bei der EBIT-Marge rechnet man nunmehr mit einer Verbesserung von 6,5 Prozent auf 7 Prozent. Unsere DZ BANK Analysten gehen derzeit von einem Wert von 6,6 Prozent aus. Dabei haben die erhöhten Unternehmensziele auf Analystenseite zu höheren Gewinnschätzungen geführt. In der DZ BANK Researchabteilung rechnet man nun für 2016 mit einem Ergebnis je Aktie von 4,36 Euro, nachdem zuletzt ein Wert von 4,26 Euro in Aussicht gestellt worden war.
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Der vorzeitig beendete Ausrüstervertrag mit dem FC Chelsea dürfte adidas auch aus einem anderen Grund nicht besonders wehtun. Aus Analystensicht erhält adidas auf diese Weise einen größeren finanziellen Spielraum bei den noch anstehenden Verhandlungen mit dem Deutschen Fußballbund (DFB) und einigen europäischen Spitzenclubs. Im Hinblick auf die in wenigen Tagen beginnende Fußball-Europameisterschaft in Frankreich ist dabei die weitere Zusammenarbeit mit der deutschen Fußball-Nationalmannschaft besonders wichtig. Schließlich erhofft sich nicht nur adidas einen ähnlichen Verlauf des Turniers wie bei der Weltmeisterschaft 2014 in Brasilien, als die DFB-Elf den Titel holen und so bei adidas für starke Geschäfte im Bereich Fußball sorgen konnte.