DAX Profits Analyse
Die Inflation kommt – so gewinnen Sie
die jüngsten monatlich gemeldeten US-Arbeitsmarktdaten vom vergangenen Freitag waren höchst aufschlussreich. Zum einen konnte der quantitative Stellenaufbau erneut positiv überraschen. Die US-Wirtschaft schuf nämlich 255.000 Stellen (Erwartung nur 185.000) im Juli, nach 292.000 im Juni und nur 24.000 im Mai. Daher darf der Monat Mai nun als statistischer Ausreiser nach unten gelten – und nicht als Trendwende zum Negativen.
Die Kehrseite der Medaille ist freilich die Tatsache, dass die Wahrscheinlichkeit einer US-Zinserhöhung in diesem Jahr nun wieder auf 50% gestiegen ist. Zumindest US-Aktien störten sich jedoch nicht an diesem Ausblick. Nach Bekanntgabe der Daten stieg der marktbreite S&P 500 Index auf ein neues Allzeithoch. Hier liegt kurzfristig aber auch die Gefahr: Jubelhochs im direkten Umfeld von US-Arbeitsmarktdaten sind weiteren Kursanstiegen erst einmal nicht förderlich.
US-Aktien haben weiteres Rally-Potenzial
Das letzte ähnliche Jubelhoch vor vier Wochen wurde mit einer zähen Seitwärtsbewegung quittiert. Nun könnte es aufgrund der weiter fortgeschrittenen Stimmungs-Überhitzung zu einer merklichen Korrektur kommen. Ob daraus der „übliche“ August-Mini-Crash wird, muss abgewartet werden. Ich rechne nicht damit. Für den weiteren Kursverlauf von US-Aktien bis Jahresende bin ich optimistisch (US-Präsidentenzyklus, mögliches Ende der Gewinnrezession, Ende des 2015er Bärenmarktes). Nach einer merklichen Korrektur sogar sehr optimistisch. Ausgewählte US-Aktien müssen Sie jetzt einfach im Depot haben (am besten die aus unserem legendären und preisgekrönten DAX Profits Investoren-Depot).
S&P 500 Tageschart
Die eigentlich brisante Nachricht der US-Arbeitsmarktdaten steckte jedoch im Detail. Die durchschnittlichen Stundenlöhne stiegen mit +0,3% nämlich erneut stärker als erwartet (+0,2%) und damit auf den höchsten Stand seit Ende der letzten Rezession in 2009. Löhne treiben Inflation, Inflation treibt Metall- und Aktienpreise. Auch wenn seit Freitag zunächst nur Aktien zulegen konnte und der Goldpreis leicht korrigiert: Letztlich werden beide gewinnen. Beide stellen den üblichen Schutz vor einer (moderaten) Inflation dar.
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Gegen die Inflation ist die US-Notenbank machtlos
Gegen die nun wieder aufkommende Inflation hat die US-Notenbank kein Mittel mehr in der Hand. Sie kann zwar die Zinsen am kurzen Ende straffen. Aber die Zinsen am langen Ende spielen nicht mehr mit, weil das QE aus Europa und Japan in die USA überschwappt, wo es noch einigermaßen attraktive Anleihenzinsen gibt. Die Zinsen am langen Ende sinken also aufgrund der munteren Auslandsnachfrage nach US-Staatsanleihen weiter, selbst wenn die Kurzläuferzinsen steigen. Die Zinskurve nähert sich damit bedenklich der Inversion, in der kurzlaufende Anleihen ausnahmsweise höhere Zinsen abwerfen als langlaufende. Dies wiederum kann eine schwere Rezession nach sich ziehen, weil unter anderem eine Kreditklemme droht.