Wer Sturm sät… - Seite 2
Weichzeichner
Vom bisherigen Jahrestief (am 11. Februar bei 8.699,29 Zählern markiert) ausgehend, lässt sich im DAX-Chart nämlich eine 1a-Aufwärtstrendgerade einzeichnen. Nimmt man jetzt noch die Januar-Tops als obere Begrenzung, erhält man einen mustergültigen Aufwärtstrendkanal. Und genau diese obere Begrenzung bremst aktuell die Kurse aus, denn an der drehte der Index zur Wochenmitte punktgenau nach unten ab. Interessanterweise findet sich in eben diesem Bereich auch einmal mehr eine Volumenkante im -histogramm, die erfahrungsgemäß immer wieder als Widerstandszone fungiert. Doch auch für Nicht-Charttechniker gab es ein entscheidendes Argument für den Kursrückgang am Donnerstag – wider Erwarten kam von der EZB nämlich gestern Nachmittag…nichts. Bis auf eine Korrektur der Konjunkturprognose kam vom obersten Währungshüter Draghi nichts Neues, und das war den meisten Beobachtern schlichtweg zu wenig. Schließlich hatten viele schon mit einer Verlängerung der (ebenfalls umstrittenen) Anleihekäufe über den März 2017 hinaus gerechnet, aber nichts da. Gut, dabei darf nicht vergessen werden, dass die Ausgaben der EZB hierfür 80 Milliarden Euro betragen. Pro Monat. Seit März 2015. Das relativiert zumindest den Preis, um den in Leverkusen und St. Louis gerade gepokert wird. Und es zeigt vielleicht auch, dass die Erwartungen mancher Markteilnehmer mittlerweile zu hoch und/oder zu optimistisch sind. Dabei wissen wir doch alle, dass eine Hausse üblicherweise „im Optimismus stirbt“. Eine gesunde Skepsis scheint daher für die kommenden Sitzungen in jedem Fall angebracht!
Ein Beitrag von Sebastian Jonkisch von Prime Quants
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Bildquelle: dieboersenblogger.de / Prime Quants