Goldman Sachs gewinnt Rechtsstreit mit libyschem Staatsfonds
LONDON/NEW YORK (dpa-AFX) - Die US-Investmentbank Goldman Sachs hat sich in einem Rechtsstreit gegen den libyschen Staatsfonds LIA durchgesetzt. Das zuständige Gericht in London wies die Vorwürfe, wonach das Geldhaus die Geschäftspartner bei Finanzwetten über den Tisch gezogen haben soll, am Freitag ab. Der Fall reicht in die Ära des ehemaligen Diktators Muammar al-Gaddafi zurück. Die Libyer hatten die Bank beschuldigt, dem Investmentfonds ein hochriskantes Derivate-Portfolio im Volumen von 1,2 Milliarden Dollar angedreht zu haben, dessen Wert beim Finanz-Crash 2008 kollabierte.
Lesen Sie auch
Goldman Sachs soll daran angeblich 200 Millionen Dollar verdient haben. Bei den rechtlichen Konsequenzen ging es vor allem um die Frage, ob die Bank geringe Erfahrung und Unwissenheit der Libyer mit Finanzgeschäften ausgenutzt habe. Der Richter sah dies nicht so, der Staatsfonds habe gewusst, worauf er sich einlasse. Für Goldman Sachs ist es aber auch so unangenehm genug. Nicht nur, dass die Bank nicht vor Deals mit dem Gaddafi-Regime zurückschreckte - durch den Fall kamen auch heikle Details über zweifelhafte Geschäftspraktiken an die Öffentlichkeit./hbr/DP/men