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     5371  0 Kommentare Es wird heiß!

    Ein aufmerksamer Leser hat mich auf eine interessante Idee gebracht, mit der in der Vergangenheit schon gute Gewinne möglich waren...

    Mit markigen Sprüchen und in peppiger Aufmachung werben die Institute mit neuen Produkten um kapitalkräftige Kunden. Manchmal lohnt es sich, genauer hinzuschauen.

    Einen Blick wert sind die neuen Zinszertifikate. Sie fungieren als Tagesgeldersatz und sind an der Börse handelbar. Da sich die Verzinsung an den Marktgegebenheiten orientiert, können sie mit den üblichen Lockangeboten nicht mithalten. Lockangebote haben leider den Nachteil, dass sie zeitlich begrenzt sind.

    Der Anleger muss abwägen, ob die anschließenden „Normalkonditionen“ den Aufwand einer Kontoeröffnung lohnen. Bei Zinszertifikaten ist zumindest eine gewisse Kontinuität durch die Orientierung an den Marktsätzen gegeben - faire Konditionen vorausgesetzt. Übrigens, ein Bankwechsel ist nicht erforderlich, da die Zinszertifikate ins Wertpapierdepot gekauft werden können. Falls Ihre Tagesgeldkonditionen nicht mindestens das Zinsniveau der Zertifikate erreichen, sollten Sie auf bessere Konditionen pochen!

    Ich möchte nicht weiter auf die Vor- und Nachteile dieser Produktinnovationen eingehen, sondern eine andere Spekulationsmöglichkeit vorstellen. Schauen Sie sich bitte die folgende Zinstabelle an:





    21 % jährlich bei täglicher Verfügbarkeit sind schon verlockend - aber auch sehr riskant, da ein Zinsänderungs-, Währungs- und Kursrisiko besteht! Es versteht sich von selbst, dass zum sicheren Geldparken Fremdwährungsfestgelder nicht geeignet sind. Der hohe „Zinspuffer“ kann durch Währungsverluste sehr schnell aufgezehrt werden. Zudem kann der Zins täglich neu festgelegt werden.

    Für eine Spekulation - gerade in unsicheren Zeiten (z.B. Türkei) - können solche Zinsanomalien dennoch recht lukrativ sein, da die Kurse stark gedrückt sind. Sobald sich die Lage wieder „normalisiert“ setzt eine Kurserholung ein.

    Ich selber würde eher eine andere Art von mittel- bis langfristiger „Anleihewette“ wagen. Wetten dieser Art waren in der Vergangenheit recht erfolgreich, wenn man über Geduld und Nervenstärke verfügte. Wie sahen solche Anleihewetten aus? Betrachten Sie bitte den folgenden Chart. Er zeigt nicht den Kursverlauf einer tollkühnen Aktie, sondern die Kapriolen einer russischen Anleihe:





    Wer während der Russlandkrise beherzt zugegriffen hatte, kann sich heute über satte Kursgewinne freuen. Der nächste Chart zeigt ebenfalls eine historische Gelegenheit: Brasilien. Auch dort brachen die Kurse wegen politischer und wirtschaftlicher Instabilitäten massiv ein.





    Mit dem wirtschaftlichen Sorgenkind Argentinien bietet sich nun möglicherweise eine neue Chance für eine mittel- bis langfristige Spekulation. Noch weigert sich die argentinische Regierung, ein verbessertes Angebot zur Restrukturierung auf den Tisch zu legen. Die Kurse der Staatsanleihen sind um fast 80% gefallen. Sobald ein besseres Angebot (als von der Mehrheit erhofft) vorgelegt wird, könnten sich die Anleihekurse kräftig erholen.





    Fazit: Wer die riskante Argentinienspekulation wagen möchte, sollte auf DEM bzw. EURO lautende Staatsanleihen mit mindestens 2 bis 3 Jahren Restlaufzeit setzten. Bisher wurden in der Vergangenheit immer irgendwie die Staatsschulden beglichen, aber dafür gibt es leider keine Garantie.

    Mit den besten Wünschen!

    Ihr

    Heiko Aschoff


    Heiko Aschoff
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    Dreißig Jahre Börsenbegeisterung und professionelle Tätigkeiten im Investmentbereich zeichnen den Diplom-Kaufmann Heiko Aschoff aus. Das spannende Geschehen fordert ihn als Investor und leidenschaftlicher Aktionär täglich auf ein Neues heraus.
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    Verfasst von Heiko Aschoff
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