Böse Überraschung
MAX Automation muss die Prognosen kappen
Nach dem Einstieg der Günther Gruppe, die auch bei Lotto24 maßgeblicher Aktionär ist, fokussierte sich die MAX Automation AG (WKN: 658090 / ISIN: DE0006580905) auf ihr Kerngeschäft, den High-Tech-Maschinenbau. Insbesondere der Verkauf der notorisch defizitären Tochter altmayerBTD trug hierzu maßgeblich bei und nährte die Hoffnung auf künftig steigende Margen und Ergebnisse bei der MAX Holding. Doch daraus wurde erstmal nichts…
Die bisher vorgelegten Zahlen wussten nicht recht zu überzeugen und dem entsprechend kam der Aktienkurs nicht vom Fleck. Und nun, mit Vorlage der 9-Monatszahlen, muss MAX Automation die eigenen Prognosen kräftig zusammenstreichen: so geht der Vorstand nunmehr für das Gesamtjahr 2016 nur noch von einem Konzernumsatz von €340 bis €350 Mio. aus (bislang €370 bis €390 Mio.), verbunden mit einem Konzern-EBIT vor PPA-Abschreibungen von €18 bis €20 Mio. (bislang mindestens €24 Mio.).
Was ist passiert?
Der Kern des Übels liegt in der Umweltsparte, die inzwischen ausschließlich aus der Tochter Vecoplan besteht. Hier gab es eine rückläufige Umsatz- und Ergebnisentwicklung in den ersten neun
Monaten, die durch anhaltend niedrige Ölpreis und eine damit verbundene niedrige Nachfrage nach Recycling- und Aufbereitungslösungen, vor allem in den USA,
ausgelöst worden sei. Von Unternehmensseite heißt es lapidar: „Der Vorstand hat im Konzernbereich Umwelttechnik Gegenmaßnahmen eingeleitet. Dazu zählt insbesondere eine Kapazitätsanpassung an
derzeitige Marktverhältnisse. Damit verbundene Aufwendungen werden im vierten Quartal teilweise zu entsprechenden Rückstellungen führen. Ziel ist es, in diesem Geschäftsbereich ab 2017 auch bei
einer niedrigeren Umsatzbasis wieder angemessene Ergebnisse zu erwirtschaften“.
Sparte Industrieautomation boomt
Denn in den anderen Bereichen läuft alles ganz nach Plan. Der Auftragsbestand im Konzern erreichte per 30. September 2016 ein Zuwachs von 24,6 % ggü. dem Vorjahresvergleichswert das Rekordniveau
von €197,3 Mio. Alleine der Konzernbereich Industrieautomation steuerte einen Zuwachs von 51,7% zum neuen Auftragsbestand von €177,6 Mio. bei.
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Ein Beitrag von Michael C. Kissig
Er studierte nach Abschluss seiner Bankausbildung Volks- und Rechtswissenschaften und ist heute als Unternehmensberater und Investor tätig. Neben seinem Value-Investing-Blog „iNTELLiGENT iNVESTiEREN“ verfasst Michael C. Kissig regelmäßig eine Kolumne für das „Aktien Magazin“.
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Bildquellen: Michael C. Kissig / dieboersenblogger.de