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     224  0 Kommentare Konzernatlas 2017 zeigt beispiellose Fusionswelle in Agrar- und Ernährungsindustrie

    Berlin (ots) - Immer weniger Konzerne bestimmen weltweit über
    einen immer höheren Anteil der Lebensmittelerzeugung und Ernährung -
    zum Nachteil von Kleinbäuerinnen und -bauern, Landarbeiterinnen und
    -arbeitern sowie der regionalen Lebensmittelversorgung. Das zeigt der
    heute vorgestellte "Konzernatlas 2017", eine Zusammenstellung von
    Fakten und Grafiken zur Agrarindustrie. Die Herausgeber -
    Heinrich-Böll-Stiftung, Rosa-Luxemburg-Stiftung, Bund für Umwelt und
    Naturschutz Deutschland (BUND), Oxfam Deutschland, Germanwatch und Le
    Monde Diplomatique - warnen davor, dass die laufenden
    Konzentrationsprozesse im Agrarsektor die 2015 beschlossenen
    Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen gefährden und fordern
    stärkere Kontrolle im Agrar- und Ernährungsbereich.

    Fünf der zwölf kapitalintensivsten Übernahmen börsennotierter
    Konzerne in 2015 und 2016 fanden im Agrar- und Ernährungsbereich
    statt. Der Börsenwert der Fusionen im Landwirtschaftssektor übertraf
    vielfach den in anderen großen Branchen. So war 2015 der Wert der
    Fusionen von Unternehmen in der Agrar- und Lebensmittelindustrie mit
    347 Milliarden Dollar fünf Mal höher als der im Pharma- oder im
    Ölsektor. Inzwischen kontrollieren lediglich vier Großkonzerne rund
    70 Prozent des Welthandels mit Agrarrohstoffen. Drei Konzerne
    dominieren 50 Prozent des Weltmarkts für Landtechnik. In Deutschland
    decken vier Supermarktketten 85 Prozent des
    Lebensmitteleinzel-handels ab. Finden die weiteren derzeit geplanten
    Mega-Fusionen statt, würden nur drei Konzerne mehr als 60 Prozent des
    globalen Marktes für kommerzielles Saatgut und für Pestizide
    beherrschen.

    Barbara Unmüßig, Vorstand der Heinrich-Böll-Stiftung, sagte
    anlässlich der Präsentation des Konzernatlas: "Höfesterben,
    Landkonzentration, Patente und Monokulturen - das sind die Folgen der
    Konzernmacht im Ernährungssektor. Sie schafft massive Abhängigkeit
    für Bauern und Bäuerinnen und Konsumenten und Konsumentinnen von
    Konzernentscheidungen. Die Vielfalt für Ernährung und Natur bleibt
    auf der Strecke. Gleichzeitig verfolgen weltweit immer mehr
    Regierungen Aktivisten und die kritische Zivilgesellschaft, die für
    eine gerechte Landwirtschaft kämpfen und den Zugang zu Land, Wasser
    und Saatgut fordern. So verstärkt sich die Macht der Konzerne
    nochmals, denn Kritik an einer fehlgeleiteten Landwirtschaft und
    demokratische Teilhabe wird ausgeschaltet."

    Auch der BUND-Vorsitzende Hubert Weiger warnte vor einer weiteren
    Konzentration im Agrarsektor: "Die geplante Übernahme des Saatgut-
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