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    Notizen zum Aktienmarkt  2650  0 Kommentare Börse und Musketiere

    Musketiere
    war die Bezeichnung für einen Teil der Fusstruppen der Armee. Der Name ist von der Muskete abgeleitet, einer Waffe, die seit dem 16. Jahrhundert bis in die Mitte des 19. Jahrhunderts Verwendung fand. Das Ende der Nutzung von Musketen in der Armee fällt zusammen mit dem Aufstieg des Begriffs Musketiere in der Unterhaltung. Die von Alexandre Dumas ab 1844 geschriebenen Romane waren bis in unsere Zeit eine häufige Vorlage für Hollywood-Schinken vorzugsweise in den 70er Jahren des letzten Jahrhunderts. Von drei oder vier Musketieren ist immer die Rede, je nach Version.

    An der Börse fallen derzeit auch zahlreiche Musketiere durch nächtliche Ruhestörungen auf. Beim Morgenappell aufgerufen werden derzeit vorzugsweise

    1.
    Das neue Horrorpaar der französischen Präsidentschaftswahl LePen und Melanchon

    2.
    Kim Yon wie auch immer, die neue Hauptbeschäftigung des derzeitigen Chefmilitärs der Welt, Herbert Raymond „H. R.“ McMaster

    3.
    Brexit reloaded, vom Cliff hanger zum Safe haven mit Theresa - nächste Vorstellung: 8. Juni, "not in May"
    (vorbehaltlich Parlamentszustimmung)

    Weitere Unruhestifter in loser Folge:
    Wahlen Italien, Bilanzreduktion der Notenbanken, Abflachung der US-Zinsstrukturkurve mit dem Risiko, das Kurspotential für Finanzaktien komplett verpuffen zu lassen, sowie aus dem Militärbereich Ukraine und Syrien. Weitere Risiken siehe Katalog (Erdogan, Rot-Rot-Grün unter Führung von Maddin und so weiter).

    Sie merken schon, Behavioral-technisch hat die Börse auf Risk-on gewechselt. Nicht, dass die Risiken nicht real wären, aber die Wahrnehmung ist doch ganz anders als noch vor wenigen Wochen und dass, obwohl keiner der unterliegenden Grundsachverhalte wirklich neu ist.

    Auch diesmal gilt wieder, dass die Wahrscheinlichkeit hoch bleibt, dass der Untergang der Welt abgesagt wird. Ob durch Janet Yellen, Super Mario-Draghi oder gute Unternehmenszahlen (gestern Top-Zahlen unserer Core-Position Lam Research), wissen wir hinterher. Aber unabhängig davon haben die oben aufgelisteten Ruhestörer das Potential, eine mittelgroße Korrektur auszulösen, an der wir ungern in vollem Umfang nach unten teilnehmen würden.


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    Dr. Georg Oehm
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    Dr. Georg Oehm arbeitet seit seiner Banklehre Mitte der 80er Jahre in Frankfurt "rund um die Börse". Nicht nur die Diplomarbeit über den Kurssturz 1987 und seine Promotion über den Rohstoffhandel von Kupfer hatten mit der Börse zu tun. Auch Unternehmenskäufe, Verkäufe und die Begleitung von IPOs gehörten zu seinen Tätigkeiten.

    Seit 2008 bei Mellinckrodt aktiv ist er heute Verwaltungsrat der Mellinckrodt 2 SICAV in Luxemburg, die mit Mellinckrodt German Opportunities einen UCITS-Fonds anbietet, der einen Private Equity-Ansatz nutzt, um Anleger vor den Fallstricken der Behavioural Finance zu schützen.

    Seine "Notizen zum Aktienmarkt" erscheinen jetzt auch bei wallstreet:online.
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    Verfasst von Dr. Georg Oehm
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