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    Notizen zum Aktienmarkt  2650  0 Kommentare Börse und Musketiere - Seite 2

    Zur Erhöhung der Chancen für einen ruhigeren Verlauf der kommenden Nächte haben wir bereits vor 14 Tagen begonnen, verschiedene Vorsichtsmaßnahmen einzuleiten:

    1.
    Gewinnmitnahmen bei aufgrund starker Kursgewinne inzwischen hoch bewerteten mittelgroßen und kleinen Aktien in der Schweiz. Die Verkaufserlöse werden aber nicht in Euro umgetauscht, sondern verbleiben auf dem Schweizer Franken-Konto des Fonds. Sollte sich die Lage in Frankreich sehr ungünstig entwickeln, erwarten wir erhebliche Verwerfungen am Devisenmarkt und in der Folge dann auch Kaufgelegenheiten.

    2.
    Ein großer Unterschied bei der Wahl in Frankreich im Vergleich zum Brexit besteht darin, dass Frankreich keine eigene Währung mehr hat.
    Auch nach der Wahl wird in Frankreich bis auf weiteres in Euro bezahlt und der Euro entwickelt sich derzeit bemerkenswert stabil im Vergleich zum US-Dollar. Derzeit sind Umschichtungen innerhalb der Eurozone zu beobachten: zum Beispiel raus aus Französischen Staatsanleihen, rein in Deutsche. Das ist für den Euro als Währung neutral. Eine Alternative zur Umschichtung aus Euroanlagen heraus zur Dämpfung möglicher Wahlrisiken bietet wie immer der Schweizer Franken, aber auch Skandinavien und - seit gestern: das Britische Pfund. Zusätzlich fällt auf, dass in Skandinavien und UK - im Unterschied zur Schweiz - auch noch günstig bewertete Unternehmen in den von uns bevorzugten Branchen und Themenfeldern zu finden sind. Mit Neuengagements warten wir aber noch ab, bis sich der Nebel in Frankreich ausreichend gelichtet hat.

    3.
    Der Fonds war im letzten halben Jahr meist voll investiert. Seit Anfang des Monats haben wir aber begonnen, die Aktienquote abzusenken und im Gegenzug die Kassequote zu erhöhen. Zusätzlich wurden erste Kursabsicherungen durch Futures aufgebaut. Die ungesicherte Aktienquote liegt Stand heute bereits unter 80%, mehr als 15% des Fondsvolumens halten wir direkt in Form von Kasse.

    Zusammenfassend
    können wir Stand heute sagen, dass in den von uns besonders präferierten Branchen und Themenfeldern kein Ende der positiven Entwicklungen absehbar ist. Wir glauben deshalb, dass die derzeitige negative Stimungslage nicht von Dauer sein wird und in jedem Fall zum Jahresende mit höheren Kursen gerechnet werden kann.

    Als aktiver Fonds sehen wir es aber als unsere Aufgabe an, durch effektives Handeln Risiken zu reduzieren, bis sich der derzeit vorherrschende Nebel etwas gelichtet hat. Die Erfahrung zeigt, dass sich das Wetter schnell ändern kann. Wir sind immer auf Ballhöhe, verfolgen die Entwicklung genau und passen - wenn notwendig - das Portfolio sofort an. Für positive und negative Szenarien sind wir gut vorbereitet. Trotzdem ist derzeit wegen möglicher Turbulenzen Anschnallpflicht.


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    Dr. Georg Oehm
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    Dr. Georg Oehm arbeitet seit seiner Banklehre Mitte der 80er Jahre in Frankfurt "rund um die Börse". Nicht nur die Diplomarbeit über den Kurssturz 1987 und seine Promotion über den Rohstoffhandel von Kupfer hatten mit der Börse zu tun. Auch Unternehmenskäufe, Verkäufe und die Begleitung von IPOs gehörten zu seinen Tätigkeiten.

    Seit 2008 bei Mellinckrodt aktiv ist er heute Verwaltungsrat der Mellinckrodt 2 SICAV in Luxemburg, die mit Mellinckrodt German Opportunities einen UCITS-Fonds anbietet, der einen Private Equity-Ansatz nutzt, um Anleger vor den Fallstricken der Behavioural Finance zu schützen.

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    Verfasst von Dr. Georg Oehm
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