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    Cannabis Wheaton  2382  0 Kommentare Darum geht es noch weiter abwärts!

    Nach unserem ersten Artikel zu Cannabis Wheaton (WKN: A2DRE4) hat die Aktie rund 15% an Wert verloren. Ist der Himmel jetzt, nachdem die geplatzte Finanzierung durch eine neue Finanzierungsrunde ersetzt wurde, wieder strahlend blau? Mitnichten! Denn was auf den ersten Blick wie großes Interesse professioneller Anleger an der Kapitalerhöhung aussieht, entpuppt sich auf den zweiten Blick als Farce. Umsichtige Anleger sollten die Aktie daher weiter meiden.

    Turbulente Wochen liegen hinter Cannabis-Wheaton-CEO Chuck Rifici: Erst musste er eine fest eingeplante Finanzierungsrunde wegen gravierenden Interessenkonflikten bei den führenden Banken absagen (wir berichteten). Dann zauberte er nach zweitägiger Handelsaussetzung in Rekordzeit ein nicht mehr erwartetetes, alternatives Finanzierungskonzept aus dem Hut. Die Börse feierte ihn dafür mit ordentlichen Kursgewinnen – die nur einen Handelstag später wie ein Strohfeuer zusammenbrachen.

    Die gefeierte Ersatzfinanzierung mit dem Broker Mackie Research Capital hat nämlich einen schwerwiegenden Haken: Der institutionelle Investor, der 25 Mio. CAD – und damit die Hälfte der Kapitalerhöhung aufbringen soll – trägt faktisch gesehen fast kein Risiko. Dies liegt nahezu ausschließlich bei den Privatanlegern, welche die anderen 25 Mio. CAD aufbringen sollen.

    Lead-Order über 25 Mio. CAD entpuppt sich als Rohrkrepierer
    Eine Lead-Order in einer Kapitalerhöhung erweist sich oft als Brandbeschleuniger für die Nachfrage nach den restlichen angebotenen Aktien: Wenn ein Großanleger signifikant investiert, dann weckt das auch bei anderen Anlegern Appetit. Auch in der Pressemeldung von Cannabis Wheaton wird deshalb die 25-Mio.-Order eines nicht näher benannten „institutionellen Investors“ groß gefeiert. Doch die Order ist abhängig von einer „Reihe von weiteren Bedingungen“, wie es in der Pressemeldung bewusst schwammig heißt.

    Und diese zusätzlichen Bedingungen haben es in sich: So wird der Investor seine Order über 25 Mio. CAD nur erteilen, wenn Mackie Research Capital mit weiteren Kunden die anderen 25 Mio. CAD finanziert. Ansonsten gibt es gar keine Lead-Order mehr. Doch das ist noch nicht alles: Es machen auch Gerüchte am Markt die Runde, wonach Mackie Research dem institutionellen Anleger eine Wertpapierleihe über 20 Mio. Cannabis-Wheaton-Aktien angeboten haben soll. Dies bedeutet: Der angeblich so interessierte Anleger kann fast seine gesamte Position an Aktien leerverkaufen und so das Kursrisiko nahezu auf null reduzieren.

    Selbst das ist noch nicht der letzte Haken: Die 25 Mio. CAD des institutionellen Investors werden nicht als Aktien, sondern als Wandeldarlehen ausgegeben. Bis zu einer Konvertierung in Aktien (zum Preis von 1,00 CAD plus jeweils einen halben Warrant zu 1,50 CAD) streicht der Großanleger so zusätzlich noch 6% Zinsen ein.

    Das Risiko liegt alleine bei den Privatanlegern
    Im Detail betrachtet, gibt es hier also zwei von drei Interessensgruppen, die gar nicht verlieren können. Mackie Research verdient seine Kommission, wenn die Finanzierung durchgeht. Der institutionelle Anleger kann sein Kursrisiko fast vollständig absichern und gleichzeitig noch kostenlose Warrants und 6% Zinsen (immerhin 1,5 Mio. CAD pro Jahr) bis zur Umwandlung einstreichen.

    Die einzige Gruppe, die hier ins Risiko gehen soll, sind die Privatanleger, welche die anderen 25 Mio. CAD aufbringen sollen. Mit einem Zeichnungspreis von 1,00 CAD würden diese derzeit sogar noch einige Cent mehr als am Markt zahlen (wobei vermutlich schon dieser Kurs heftig gestützt ist). Ob der zusätzliche Warrant zu 1,50 CAD den Mehrpreis aufwiegt, ist fraglich. Insofern ist das Angebot für die Privatanleger als deutlich schlechter zu bewerten, als für den Großanleger. Privatanleger würden maximal von Kursgewinnen (für eine schon ambitioniert bewertete Firma) profitieren, tragen dafür aber das volle Kursrisiko. Chancen und Risiken stehen hier unserer Meinung nach in keinem Verhältnis.

    Aktie weiter meiden
    Bis zum 21. Juni soll die Platzierung abgeschlossen sein. Ob dies auf den genannten Hintergründen gelingen kann, halten wir keineswegs für gesichert. Anleger sollten die Aktie daher grundsätzlich bis zum Abschluss einer Finanzierung meiden. Sollte die Finanzierung bis zum 21. Juni nicht abgeschlossen sein, dürfte sofort weiterer Druck auf den Aktienkurs kommen.

    Auch anschließend ist jedoch nicht alles in Butter: Sollte der Kurs auch nur leicht über 1,00 CAD laufen, dürfte der Großanleger versucht sein, durch die angesprochenen Leerverkäufe sein Risiko zu reduzieren. Hier drohen dann noch einmal bis 20 Mio. Aktien auf den Markt zu kommen. Es müssen also noch einige Aktien gedreht und auch operative Fortschritte erreicht werden, bis eine faire Unternehmensbewertung mit einem Aktienkurs von über 1,00 CAD vorstellbar wäre.

    Wenn wir heute eine Prognose wagen müssten, würden wir einen weiteren Kursverfall für wahrscheinlicher halten. Anleger sollten die Aktie also weiterhin mit großer Vorsicht behandeln.



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