Siltronic

Platzt die Spekulationsblase jetzt?

Lieber Leser,

zu den größten Verlierern in einem allerdings insgesamt schwachen TecDAX zählt heute das Papier der Siltronic AG. Damit summieren sich die Kursverluste in den letzten Tagen auf knapp -10%. Platzt hier eine Spekulationsblase?

Kursanstieg von ca. 12 auf über 85 Euro innerhalb von nur 16 Monaten

Siltronic war einst ein Geschäftsbereich der Wacker Chemie AG. So profitierte Wacker Chemie durch Siltronic massiv von den Solar-Subventionen der Bundesregierung. Als die Geschäfte dann schlechter liefen, bemerkte das Management von Wacker Chemie jedoch wie zyklisch dieses Geschäft ist. Deshalb beschloss man eine Abspaltung inkl. eines Börsengangs, so dass Siltronic im Juni 2015 als eigenständiges Unternehmen an die Börse kam. Wacker Chemie hält jedoch bis zum heutigen Tag noch eine Beteiligung in Höhe von knapp 31% an der Gesellschaft.

Nach dem Börsengang, bei dem die Aktie zu 30,00 Euro ausgegeben wurde, ging es jedoch erst einmal rapide abwärts. Im Tief erreichte die Aktie fast die Marke von 12 Euro, was Kursverlusten von knapp 60% entsprach. Plötzlich und unvermittelt setzte dann aber eine Erholung bei der Aktie ein, die sich letztlich zu einer massiven Kursrally ausweitete und sie innerhalb von nicht einmal 16 Monaten auf über 85 Euro trieb.

Kurstreiber: Übernahmephantasie durch China

Zunächst wurde als Kurstreiber das Interesse chinesischer Investoren an Siltronic genannt. Nach Medienberichten sollen gleich mehrere chinesische Unternehmen ein Auge auf Siltronic geworfen haben. Eine Übernahme wäre dabei sicherlich vergleichsweise einfach möglich, sofern sich ein entsprechender Käufer mit der Wacker Chemie AG einigen könnte. Denn da diese ja noch knapp 31% des Aktienkapitals hält, könnte man diesen Anteil kaufen und den übrigen Aktionären sofort ein entsprechendes Pflichtangebot unterbreiten.

Bis dato wurden die immer wieder geschürten Übernahmegerüchte jedoch noch nicht untermauert. Sprich: Soweit bekannt, befindet sich kein Investor – auch kein chinesischer – in konkreten Verhandlungen mit Wacker Chemie. Dies führte dazu, dass diese Gerüchte zuletzt ein wenig verstummt sind und die Aktie etwas unter Druck geriet.

Kein Wunder, ist sie fundamental mit einem KGVe von fast 23 inzwischen doch sehr teuer geworden. Auch charttechnisch wirkt der Titel daher zurzeit etwas angeschlagen. Noch ist zwar nichts verloren, die Aktie sollte jedoch langsam wieder nach oben drehen. Denn fällt sie unter die Marke von 75 Euro zurück, hätten wir hier eine vollendete Topbildung vorliegen. Das Kursziel aus dieser Chartformation läge dann zunächst bei 60 Euro, später sogar im Bereich um 45 Euro. Erst hier wäre die Bewertung dann auch fundamental wieder okay!

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Ein Beitrag von Sascha Huber.