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     3116  0 Kommentare Dax-Prognosen der Banken - Vergessen Sie diese – und legen Sie sich Ihre eigene Strategie zurecht

    Zu Jahresbeginn 2017 prognostizierten die Banken im Durchschnitt einen Dax-Stand von 11.629 Punkten zum Jahresende. Sind diese Prognosen verlässlich? Sollten Privatanleger sich an diesen Prognosen orientieren, denn die Profis müssten es doch eigentlich wissen, oder?

    Die ersten sieben Monate des Börsenjahres 2017 sind schon wieder vorüber. In den eher ruhigen Sommermonaten können Analysten, Portfoliomanager und Privatanleger eine erste Zwischenbilanz ziehen. Es ist auch immer wieder interessant zu sehen, wie sich die Experten der Banken geschlagen haben. Hier eine Übersicht der Bankprognosen für den DAX.

     

    Quelle: boerse.de

    Eines fällt vor allem auf. Die Tatsache, dass die Vorhersagen nach den starken ersten fünf Monaten von einigen Banken schon stark angehoben wurden. Das Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) sammelt diese Vorhersagen im vierteljährlichen Rhythmus von den Researchabteilungen der Kreditinstitute ein und veröffentlicht diese. Abgefragt werden u. a. die Einschätzungen zu den kurz- und langfristigen Zinsen, DJ Stoxx 50, DAX, Euro/US-Dollar und dem Ölpreis in US-Dollar der Sorte Brent. Die Bankexperten nennen dazu ihre Kursziele zum Ende eines Quartals über einen 3- und 6-Monats-Zeitraum. Somit sind diese Einschätzungen regelmäßig stark von der Realität beeinflusst. Durch diese Vorgehensweise besteht nämlich immer die Möglichkeit, die ehemalige Halbjahresprognose nach drei Monaten aufgrund der realen Entwicklung der Finanzmärkte auf die dann anstehende 3-Monats-Einschätzung anzupassen. Ein weiteres Kuriosum fällt zudem auf: Es kann durchaus vorkommen, dass sich die Prognosen und die Empfehlungen widersprechen. So prognostiziert mindestens eine deutsche Großbank einen weiteren Kursanstieg an den Börsen und empfiehlt ihren Kunden aber eine Reduktion der Aktienquote.

    Lassen Sie uns es vorwegnehmen. Es kann niemand verlässlich vorhersagen, wo die Kurse in einem Jahr stehen. Wir schauen uns die Bankprognosen interessiert an, nutzen diese aber eher als Kontraindikator. Zahlreiche Studien belegen zudem, dass die Banken tendenziell hohe Aktienquoten empfehlen, wenn die Börsenkurse schon deutlich gestiegen sind, und tiefe Quoten, wenn die Kurse gefallen sind. Dieses Vorgehen dürfte größtenteils mit dem Herdentriebeffekt zusammenhängen. Oft sind die Quoten in den Depots dann am höchsten, wenn die Börse kurz vor dem Absturz steht.

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    Guido vom Schemm
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    Guido vom Schemm ist geschäftsführender Gesellschafter der GVS Financial Solutions GmbH. Der studierte Betriebswirt blickt auf eine langjährige Berufserfahrung (seit 2000) in der Finanzindustrie zurück. Unter anderem als Aktienanalyst bei der Cominvest / Cominvest Asia und als Vorstandassistent sowie mehrere Jahre als leitender Direktor einer großen Wertpapierspezialisteneinheit der Commerzbank AG. Weitere Informationen unter www.gvs-fs.de
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    Verfasst von Guido vom Schemm
    Dax-Prognosen der Banken - Vergessen Sie diese – und legen Sie sich Ihre eigene Strategie zurecht Zu Jahresbeginn 2017 prognostizierten die Banken im Durchschnitt einen Dax-Stand von 11.629 Punkten zum Jahresende. Sind diese Prognosen verlässlich? Sollten Privatanleger sich an diesen Prognosen orientieren, denn die Profis müssten es doch …