Wege aus der Zinsfalle - Seite 3
Absicherung gefragt
Steigende Zinsen in der Euro-Zone sind hingegen schlechte Nachrichten für hochverschuldete Länder, wie Italien, Spanien und Frankreich, weil die sehr niedrigen Zinsbelastungen allmählich steigen würden. Sollte der Euro gegenüber dem Dollar nach unten tendieren, hellen sich zwar die Perspektiven für die Exportwirtschaft der Euro-Zone auf. Allerdings nehmen die Belastungen für jene Verbraucher und Unternehmen zu, die in den vergangenen Jahren Kredite auf Dollar-Basis aufgenommen haben. Sie müssen mehr Euro aufnehmen, um ihre Kredite bedienen zu können.
Dagegen können Anleger sich gegen steigende Zinsen einfach absichern oder gar auf eine solche Wertentwicklung setzen. „Von fallenden Anleihekursen beziehungsweise steigenden Renditen können Anleger hierzulande mit sogenannten Bund-Future-Short-Papieren profitieren“, erklärt Heiko Geiger, Derivatespezialist bei Vontobel. „Der Bund-Future ist ein Zinsterminkontrakt, der sich auf eine zehnjährige Bundesanleihe bezieht, die einen Kupon von sechs Prozent hat“, ergänzt Geiger. Wer dagegen im aktuell volatilen Zinsumfeld lieber regelmäßige Zins- oder Einkommensströme bekommen möchte, findet eine Alternative in sogenannten Income-Fonds. Eine Möglichkeit ist der Fonds mit der WKN A1W0LE, der eine Dividendenrendite von rund sechs Prozent hat. Die Ausschüttungen finden halbjährlich statt.
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Investoren warten nun gespannt auf die Sitzung der US-Notenbank am kommenden Mittwoch. Je nachdem, ob Yellen eine Verschärfung der Geldpolitik signalisiert als derzeit Investoren erwarten, könnte es zu deutlichen Bewegungen bei den US-Zinsen und dem Dollar kommen. Draghi kann daher nur hoffen, dass Yellen nicht zu forsch sein wird, weil sie ansonsten seine Bemühungen, die Zinsen unten zu halten, konterkariert.