Plusvisionen-Analyse
Schade um die schöne Grammer-Aktie
Nach der Gewinnwarnung von Grammer: Übernimmt chinesicher Investor eine Sperrminorität im Abwehrkampf gegen Hastor?
Was soll ein Anleger mit der Grammer-Aktie machen? Was war sie doch für ein Liebling der Börse. 2009 nach/während der Finanzkrise notierte sie noch bei gut 2,50 Euro. Im zurückliegenden Frühjahr waren es dann mehr als 62,00 Euro. Ja, es gab immer wieder schwierige Phasen, 2011/12 oder 2014/15 zum Beispiel, doch wer Ausdauer bewiesen hat, wurde letztlich belohnt. Nun befindet sich die Aktie wieder in einer schwankungsfreudigen Seitwärtsbewegung. Mehr dazu hier.
Diesmal ist der Grund ein Machtkampf um das Unternehmen. Der bosnische Unternehmer Nijaz Hastor hält die Grammer-Führung für unfähig vernünftige Gewinne zu erwirtschaften. Hastor und die seinen könnten das viel besser. Um sich vor Hastor zu schützen hat sich Müller via Wandelanleihe den chinesischen Investor Ningbo Jifeng hereingeholt. Jetzt heißt es, dass Ningbo Jifeng gerne 25 Prozent der Grammer-Aktien hätte. Diese Sperrminorität wäre wohl auch ganz im Sinne Müllers, weil er dann Hastor vermutlich ganz los wäre.
In diesem Getümmel geht es mit dem Aktienkurs munter auf und ab, je nachdem … die Börse mag keine Unsicherheit und auch für das Unternehmen ist der aktuelle Zustand nicht förderlich, siehe Gewinnwarnung. Da hilft dann eine Sensationsdividende von 1,30 Euro, wie 2017 ausgeschüttet, nur zeitweise die Aktionäre bei Laune zu halten. Gleichwohl ist die Grammer-Aktie recht attraktiv bewertet, was aber auch an den schwelenden Risiken liegen kann. Charttechnisch wären erst Kurse deutlicher über 62 Euro ein Long-Signal.
Als Investment mit Sicherheitspuffer böte sich noch ein Discount-Zertifikat (DGV200) der DZ Bank an. Sie bietet einen Discount (Verlustschutz) von knapp elf Prozent. Die Rendite-Chance beträgt 5,5 (12,8 p.a.) Prozent, sofern der Cap bei 48 Euro am 16. März nicht unterschritten ist.
Lesen Sie auch