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     2486  0 Kommentare Kohle ins Depot!

    Bei einem mutmaßlich weiter anziehenden Ölpreis werden Alternativen immer gefragter. Solarwerte und alle alternativen Energieträger wie Wind, Wasserkraft oder Erdwärme sind in aller Munde, und für antizyklisch vorgehende Anleger zur Zeit weniger geeignet. Bei einem anderen Energieträger sieht das etwas anders aus. Viele Aktien von Kohleproduzenten haben aus verschiedenen Gründen ein Schmuddel-Image. Kohle gilt als C02-Sünder, nicht besonders sauber in der Verbrennung, staubig und rußig – Kohle eben.

    Dabei werden einige Entwicklungen gerne übersehen: Nach Angaben des aktuellen BP Statistical Review of World Energy 2007 ist Kohle weltweit der Brennstoff, der sich am schnellsten verbreitet.
    Betrachtet man die Sache aus dem globalen Blickwinkel, ist das auch kein Wunder: Allein in den USA liegen Kohlereserven, die nach heutigem Stand noch 250 Jahre reichen werden. In den Vereinigten Staaten lagert viermal mehr Energie als in Saudi-Arabien - in Form von 275 Milliarden Tonnen Kohle. Und China hat Kohlevorräte, die noch für viele Jahrzehnte reichen werden. Nach Regierungsangaben schlummern mehr als 1.000 Milliarden Tonnen (!) unter dem Boden des Riesenreichs. Kohle wird also noch genügend da sein, wenn das Öl längst verbraucht ist...

    „Kein Energieträger, von Nordamerika bis nach China ist so billig und in so großer Menge verfügbar“, sagte Richard Price, Investmentbanker bei Westminster Securities in St. Louis und ehemaliger Vize-Präsident des größten US-Kohleproduzenten Peabody Energy (US-Kürzel: BTU) kürzlich in einem Interview. Und Peabody-CEO Gregory Boyce erklärte, wenn man die Kohlevorräte des Unternehmens in flüssigen Treibstoff verwandeln würde, würde sich die Bewertung des Konzerns verzehnfachen.

    Was sich völlig utopisch anhört, wäre technisch durchaus möglich:
    Bereits im Jahr 1925 entwickelten die beiden deutschen Chemiker Franz Fischer und Hans Tropsch am Kaiser-Wilhelm-Institut für Kohleforschung in Mülheim/Ruhr ein Verfahren zur Gewinnung von flüssigen Kohlenwasserstoffen aus Kohle. Mit ihrer „Fischer-Tropsch-Synthese“ hatten die beiden Forscher aus der Not eine Tugend gemacht: Die Möglichkeit, einheimische Kohle zu verflüssigen, galt damals als Sensation.

    Die südafrikanische South African Coal, Oil, and Gas Corporation Limited (Sasol, US-Kürzel: SSL, WKN 865164) hat das Verfahren weiterentwickelt und ist heute der weltweit größte Produzent von flüssigen Kraftstoffen aus Kohle (CTL - Coal-to-Liquid). Damit sind die Potenziale des Fischer-Tropsch-Verfahrens aber noch nicht erschöpft. In ähnlicher Weise ist es auch möglich, Erdgas zu verflüssigen.
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    Andreas Hoose
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    Andreas Hoose ist Chefredakteur des Antizyklischen Börsenbriefs und Geschäftsführer des Antizyklischen Aktienclubs. Börsenbrief und Aktienclub, das komplette Servicepaket für die Freunde antizyklischer Anlagestrategien! Informationen finden Sie unter http://www.antizyklischer-börsenbrief.de und http://www.antizyklischer-aktienclub.de.
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    Verfasst von 2Andreas Hoose
    Kohle ins Depot! Bei einem mutmaßlich weiter anziehenden Ölpreis werden Alternativen immer gefragter. Solarwerte und alle alternativen Energieträger wie Wind, Wasserkraft oder Erdwärme sind in aller Munde, und für antizyklisch vorgehende Anleger zur Zeit …