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     2503  0 Kommentare Ist die Rohstoffhausse zu Ende?

    Minus 55 Prozent, minus 45 Prozent, minus 30 Prozent – hinter dieser katastrophalen Bilanz stecken nicht etwa Kursentwicklungen von Banken- oder Automobilaktien, sondern von Rohstoffen. So verlor das Industriemetall Blei seit seinem Allzeithoch bei etwa 4.000 US-Dollar rund 55 Prozent – aktuell notiert die Tonne Blei bei nur noch 1.800 US-Dollar. Das Edelmetall Platin büßte 45 Prozent ein. Etwas besser, aber auch nicht frei von Blessuren, sieht es bei den Agrarrohstoffen, den Soft Commodities aus. Der Preis für einen Scheffel Mais sackte am Chicago Board of Trade (CBOT) von 770 US-Cent im Juni auf nun 530 US-Cent ab, ein Minus von 30 Prozent. Alles noch eine normale Korrektur? Abschläge in einem ansonsten intakten Aufwärtstrend? Oder ist die Rohstoffhause schon zu Ende?

    Spekulationen und Rohstoffhausse

    Als Anleger sollte man sich einer Problematik bewusst sein, die uns in den kommenden Monaten sicherlich verstärkt begleiten wird: Die Umschichtung von spekulativem Kapital aus den Rohstoffmärkten zurück in zum Beispiel den Aktienmarkt. Denn es scheint so zu sein, dass die Explosion der Rohstoffpreise in den zurückliegenden drei bis vier Jahren nicht allein das Ergebnis eines Engpasses auf der Versorgungsseite war. Vielmehr wurde der Rohstoffmarkt als Assetklasse neu entdeckt und mit entsprechenden Geldmitteln „versorgt”.
    Allerdings, und das soll an dieser Stelle nicht verschwiegen werden, sind die Zusammenhänge zwischen steigenden Rohstoffpreisen und spekulativem Kapital nicht eindeutig und auch in Fachkreisen stark umstritten. Die Frage, in wieweit Spekulationen am Terminmarkt eine Rückkopplung auf die Rohstoffpreise am Spotmarkt haben, ist unbeantwortet. In der Politik wurde diese Frage mit einem klaren „Ja” beantwortet, weshalb derzeit angeregt wird, die Terminmarktaktivitäten durch Handelsrestriktionen einzuschränken. Doch wie wir alle wissen, die Politiker sind stets auf der Suche nach populären Antworten, die nicht unbedingt immer richtig sind.
    Ein gewisser Gleichlauf zwischen steigenden Rohstoffpreisen und spekulativem Kapital ist dennoch festzustellen. So setzten die Preise für Öl und Gold im letzten Jahr just in dem Moment zu ihrem „letzten” Höhenflug an, als an der Börse das Thema „Immobilienkrise” hochkochte. Diese Entwicklung wird umso verwunderlicher, wenn man bedenkt, dass die Preisexplosion vor dem Hintergrund einer drohenden Rezession in den USA erfolgte. Obwohl die Raten für das ökonomische Wachstum angesichts der Immobilienkrise und ihrer Auswirkungen auf das gesamte Wirtschaftsgeschehen reduziert wurden, erklommen Öl und Gold, und noch einige andere Rohstoffe, neue Rekordmarken. Eigentlich ein Widerspruch, denn weniger Wirtschaftswachstum bedeutet auch immer einen Nachfragerückgang bei Rohstoffen. Beim Gold ist der Preisschub noch verständlich, da über so genannte Exchange Traded Funds ein direkter Einfluss auf den physischen Goldmarkt ausgeübt wird, bei Öl und den Industriemetallen fällt eine Erklärung schon schwerer.
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    Olaf Hordenbach
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    Verfasst von 2Olaf Hordenbach
    Ist die Rohstoffhausse zu Ende? Minus 55 Prozent, minus 45 Prozent, minus 30 Prozent – hinter dieser katastrophalen Bilanz stecken nicht etwa Kursentwicklungen von Banken- oder Automobilaktien, sondern von Rohstoffen. So verlor das Industriemetall Blei seit seinem Allzeithoch bei …