checkAd

     2503  0 Kommentare Ist die Rohstoffhausse zu Ende? - Seite 2



    Preistreibende Konzerne?

    Die grundsätzliche Unabhängigkeit zwischen Termin- und Spotmarkt kann jedoch durch ein „Hintertürchen” umgangen werden. Ein Hintertürchen, das angeblich auch einige „große Adressen” ausnutzen, um vom Rohstoffboom zu profitieren. Je teurer ein Rohstoff nämlich ist, desto attraktiver wird es für einen Rohstoffproduzenten, ihn über Terminkontrakte im Voraus zu verkaufen. Eine solche Vorgehensweise hat zwei Vorteile: Erstens nutzt man damit das hohe Preisniveau aus und sichert sich gegen einen möglichen Preisrückgang ab; zweitens kann der Rohstoff im Boden oder im Lager bleiben. Man muss ihn ja nicht sofort liefern, sondern je nach Terminkontrakt erst in einigen Monaten. Dies führt aber zu einer künstlichen Verknappung am Rohstoffmarkt. Denn man könnte ja liefern, will aber nicht, weil man das hohe Preisniveau ausnutzen möchte. Und in der Folge steigen die Rohstoffpreise weiter, was zu weiteren Käufen am Terminmarkt und zu weiteren Produktionsrückgängen führt. Diese Spirale kann lange Zeit vorangetrieben werden und nicht wenige Marktbeobachter vermuten, dass eine solche beim Ölpreis gegenwärtig vorhanden ist. Profitieren würden davon natürlich die großen Ölproduzentenländer und Ölkonzerne.
    Einschränkend sollte jedoch erwähnt werden, dass eine solche Spirale nicht bei allen Rohstoffen anzutreffen ist. Untersuchungen haben gezeigt, dass in diesem Zusammenhang vor allem Erdöl beliebt ist. Hingegen sind verderbliche Rohstoffe wie Fleisch und Getreide eher selten betroffen, da ihre Lagerung problematisch ist.
    In diesem Zusammenhang ist auch die Entwicklung der Inflation wichtig. Gerade das hochschnellen der Inflationsraten hat anscheinend dazu beigetragen, große Geldströme in Richtung Rohstoffmarkt zu lenken. Als „natürlicher” Inflationsschutz genießen Rohstoffe nämlich eine besondere Stellung. Da ja gerade von ihrer Seite aus die Inflation angeheizt wurde, liegt es nahe, dass man sein Geld zum Schutz vor dem Verfall in Rohstoffe investiert. Dieses Investieren führt dann wiederum zu einem zusätzlichen Schub bei den Rohstoffpreisen, was wiederum die Inflation anheizt usw. usf.

    Phase der Normalisierung

    All diese Überlegungen sind wichtig, um zu sehen, dass die Rohstoffhausse nicht beendet ist, uns aber durchaus eine längere Phase der Normalisierung bevorstehen könnte. Ähnlich wie am Aktienmarkt ist auch am Rohstoffmarkt eine „Bullenära” nicht beendet, wenn die Kurse mal um 50 Prozent einbrechen und dann für einige Jahre seitwärts laufen. Allerdings ist das auch immer eine Frage der Definition von „Bullenmarkt” und „Bärenmarkt”.
    Seite 2 von 5





    Olaf Hordenbach
    0 Follower
    Autor folgen
    Mehr anzeigen
    Wer an der Börse viel Geld verdienen will, muss frühzeitig die großen Trends erkennen. Trends, das sind langfristige Entwicklungen, die die Welt auf gesellschaftlicher, politischer und technischer Ebene umfassend und nachhaltig verändern. Zudem führen sie häufig auf ökonomischer Seite zu außergewöhnlichen Wachstumsphasen. Trendaktien.com will rechtzeitig auf diese Entwicklungen aufmerksam machen. Mit den Themen „Rohstoffe“ und „Umwelt“ deckt www.trendaktien.com Bereiche ab, die derzeit von vielzähligen Wachstumschancen gekennzeichnet sind.
    Mehr anzeigen

    Verfasst von 2Olaf Hordenbach
    Ist die Rohstoffhausse zu Ende? - Seite 2 Minus 55 Prozent, minus 45 Prozent, minus 30 Prozent – hinter dieser katastrophalen Bilanz stecken nicht etwa Kursentwicklungen von Banken- oder Automobilaktien, sondern von Rohstoffen. So verlor das Industriemetall Blei seit seinem Allzeithoch bei …