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Ist die Rohstoffhausse zu Ende? - Seite 3
Doch wo lohnt nun der Einstieg? Auf der einen Seite sollte man sich nun jene Rohstoffe anschauen, die schon eine deutliche Korrektur hinter sich haben. Blei wäre hier sicherlich ein interessanter Kandidat. Eine Stabilisierung des Bleipreises wird ohnehin von fundamentaler Seite aus durch harte Fakten begünstigt. Stromausfälle in China haben nämlich zu deutlichen Produktionsausfällen in vielen Bleischmelzanlagen geführt. Betroffen ist vor allem die Region Henan, in der die Hälfte aller chinesischen Bleihütten steht. Einige Hütten mussten ihre Produktion sogar um mehr als die Hälfte zurückfahren. Sollte der Stromausfall länger andauern, befürchtet man einen Produktionsausfall von bis zu 10.000 Tonnen Blei.
Aber, und das muss an dieser Stelle unbedingt erwähnt werden, lohnt es sich nun nicht, wie auf „Teufel komm raus” in Blei oder in Bleiminenaktien zu investieren. Wie gesagt, der Bullenmarkt für Rohstoffe ist nicht beendet, aber er steht vor einer Normalisierungsphase. Das heißt auch, dass nach einer starken Preiskorrektur erst einmal eine Ruhepause einsetzt, in der sich die Anleger neu orientieren müssen. Eine Ruhephase, die nicht Minuten oder Stunden dauern wird, sondern Monate. Es wird also noch genügend Zeit sein, sich im Bleimarkt zu positionieren.
Doch wieder zurück zur Ausgangsfrage: Wo lohnt sich denn nun der Einstieg? Ich denke, dass wir am Rohstoffmarkt auf Nummer sicher gehen und Spezialsituationen „spielen” sollten. Zwei Spezialsituationen hatte ich in den vergangenen Monaten immer wieder im Rohstoff-Spiegel behandelt. Es sind die Rohstoffe Uran und Molybdän. Beide Rohstoffe werden ohnehin weitestgehend marktunabhängig gehandelt. Ihre Preise kommen zustande, indem sich Produzenten und Verbraucher „an einen Tisch” setzen und die Lieferbedingungen „ausdiskutieren”. Die dabei ausgehandelten Preise weichen oft von den aktuellen Marktpreisen ab. Die Verbraucher sind in der Regel nämlich bereit, einen größeren Aufschlag zu zahlen, wenn sie im Gegenzug eine konstante und qualitativ hochwertige Rohstofflieferung zugesichert bekommen. So werden nach Aussage von Duane Parnham, CEO der Uranminengesellschaft Forsys Metals, derzeit immer noch langfristige Abnahmekontrakte zu Preisen von 90 Dollar und höher abgeschlossen, obwohl der Uranpreis nur bei 64,50 Dollar notiert (vgl. Interview mit Duane Parnham in Rohstoffraketen.de, Ausgabe 23./24. Mai 2008, Seite 30f.).
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Verfasst von 2Olaf Hordenbach
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