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    Marktkommentar  790  0 Kommentare Hans-Jörg Naumer (Allianz GI): Die Jagd nach Kapitaleinkommen geht weiter

    Ein bequemes Jahr war es nicht, 2017, findet Hans-Jörg Naumer. Auch wenn sich die Volatilitätsindizes zwischenzeitlich auf rekordverdächtigen Niedrigständen bewegten.

    Und auch, wenn die Relation zwischen Volatilität am US-amerikanischen Aktienmarkt und den Kurs-Gewinn-Verhältnissen geradezu eine Tiefenentspannung der Anleger anzeigte. Wer aber Kapitaleinkommen generieren wollte und dies mit wenig Lust am Risiko, für den war das Streben allein nach Kapitalerhalt bei Anleihen ein echter Kampf.

    Um es gleich vorwegzunehmen: 2018 wird es nicht einfacher. Das Negativ-/Niedrigzinsniveau in weiten Teilen des Anleihenmarktes wird uns erhalten bleiben. Gleichzeitig heißt es „Disruption“ allerorten.

    • Disruption auf Unternehmensebene: Innovationszyklen werden immer kürzer. Gleichzeitig führen die neuen Technologien des „2. Maschinenzeitalters“ zu einer merklichen Polarisierung des tech-lastigen US-Aktienmarktes. Von den 500 Unternehmen des S&P 500 waren es im abgelaufenen Jahr vor allem 60, welche die Performancecharts anführten.
    • Disruption in der Politik: Die Regierung um US-Präsident Trump muss ihr fiskalisches Programm durchsetzen, nicht zuletzt, um vor den Zwischenwahlen im November 2018 wirtschaftspolitische Erfolge verbuchen zu können. In Europa müssen die BREXIT-Verhandlungen vorankommen – die Sorge vor einem „harten BREXIT“ nimmt zu. Darüber hinaus stehen Wahlen in Katalonien (im Dezember 2017) und in Italien (im Frühjahr 2018) an. Genügend Agendapunkte also für Überraschungen.
    • Disruption vielleicht auch bei der Geldpolitik: Der Stab des Chefs der US-Zentralbank Fed wird übergeben, bei der Europäische Zentralbank (EZB) dürfte sich die Nachfolge von Präsident Mario Draghi entscheiden und „Peak Liquidity“ – der Gipfel der Zentralbank-Liquidität – steht an. Kommt es wirklich zu den von uns erwarteten drei Zinsschritten der Fed, dürften diese so manchen dann doch überraschen. Und auch die EZB muss sehen, ob sie ihren Kuschelkurs mit den Märkten so weiter fahren kann. Ein Ende der quantitativen Maßnahmen wird auf jeden Fall wahrscheinlicher – und wünschenswerter.

    Gleichzeitig sollte die Konjunkturdynamik zeigen, ob sie ebenfalls ihren Gipfel überschreitet und es zum Abstieg der Wachstumstempos kommt. Die Jagd nach Kapitaleinkommen geht also weiter. 

    Die Strecke vor uns wird kurviger. Leitplanken sind die Konjunktur und die – trotz allen Überraschungspotenzials – immer noch expansive Geldpolitik. Für Schlaglöcher kann die Inflation sorgen, falls die Preise, z. B. in Folge eines steigenden Ölpreises, nach oben ausbrechen. 

    In Anbetracht der beiden „Leitplanken“ sollten Aktien weiter übergewichtet bleiben. Auf steigende Volatilität einstellen, heißt aber die Devise.




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    Marktkommentar Hans-Jörg Naumer (Allianz GI): Die Jagd nach Kapitaleinkommen geht weiter Ein bequemes Jahr war es nicht, 2017, findet Hans-Jörg Naumer. Auch wenn sich die Volatilitätsindizes zwischenzeitlich auf rekordverdächtigen Niedrigständen bewegten.