McAllister hält GroKo-Einigung zu Europapolitik für möglich
BERLIN (dpa-AFX) - Der CDU-Europaabgeordnete David McAllister hält eine Einigung von Union und SPD über die Europapolitik in den anstehenden Gesprächen für möglich. "An der Europapolitik sollten mögliche Koalitionsverhandlungen am Ende nicht scheitern", sagte der frühere niedersächsische Ministerpräsident der "Nordsee-Zeitung" (Montag).
Zu Forderungen der SPD, eine neue Bundesregierung müsse die Vorschläge des französischen Präsidenten Emmanuel Macron unterstützen, sagte McAllister, eine engere Zusammenarbeit in der Wirtschafts- und Währungsunion sei geboten. "Ein eigener europäischer Währungsfonds mit mehr Schlagkraft ist dafür eine gute Idee."
CDU und CSU seien aber gegen eine Vergemeinschaftung von Schulden in Europa zu Lasten Deutschlands. "Ein ausschließlich auf die Mitgliedstaaten der Eurozone bezogenes Budget lehne ich ab", sagte McAllister. Ein "aufgewerteter Wirtschafts- und Währungskommissar und ein aufgewerteter EU-Haushalt für Investitionen mit echtem europäischem Mehrwert" seien hingegen sinnvoll.
Lesen Sie auch
Kritisch äußerte sich der CDU-Politiker und Vizepräsident der Europäischen Volkspartei zur Forderung des SPD-Vorsitzenden Martin Schulz nach einer Realisierung der Vereinigten Staaten von Europa bis 2025. Diese Debatte sei "so nicht zielführend", sagte McAllister. "Das beschäftigt Politikwissenschaftler und Europarechtler. Aber weniger die Bürger. Sie erwarten jetzt konkrete Antworten mit konkreten Projekten."/hrz/DP/zb