ANALYSE
Commerzbank warnt vor zu hohen Erwartungen bei SGL - 'Reduce'
FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Kohlenstoffspezialist SGL Group ist zwar nach Ansicht der Commerzbank bei seinem Umbau inzwischen einen "Riesenschritt" vorangekommen. Mit Blick auf die Kursrally des laufenden Jahres trauten die Anleger dem Unternehmen in der Margenentwicklung aber zu viel zu und auch das langfristige Potenzial bei den Barmittelzuflüssen werde überschätzt, schrieb Analystin Yasmin Steilen in einer am Donnerstag vorliegenden Studie. Die Coba-Expertin stufte die SGL-Aktie von "Hold" auf "Reduce" ab und senkte das Kursziel von 12 auf 9 Euro.
Gleichzeitig würden Risiken für die Nachhaltigkeit des Geschäfts mit Lithium-Ionen-Batterien vernachlässigt. "Ihre Tage könnten gezählt sein", fürchtet die Expertin. Bereits mittelfristig könnten Feststoffbatterien ihnen den Rang ablaufen und die etwa 7 Prozent Konzernumsatz in diesem Bereich aus dem Jahr 2016 gefährden.
Zudem bleibe der freie Mittelzufluss (Free Cashflow) die "Achillesferse". Er sei in den vergangenen zehn Jahren überhaupt nur zweimal positiv gewesen und könnte es das nächste Mal wohl erst wieder 2020 werden, so Steilen weiter.
Zu guter Letzt sieht sie noch hohe Überhangrisiken, da VW und auch BMW wohl langfristig kaum Interesse an einem weiteren Engagement bei SGL haben dürften. Insgesamt drohten damit 26 Prozent der Unternehmensanteile an den Markt zu kommen.
Mit der Einstufung "Reduce" gehen die Analysten der Commerzbank davon aus, dass die Aktie eine Gesamtrendite von weniger als 0 Prozent impliziert. Das Kursziel bezieht sich auf einen Zeitraum von zwölf Monaten./ag/das/mis
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Analysierendes Institut Commerzbank.
Analyst: Commerzbank