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     8648  3 Kommentare Die Deutschen sparen falsch

    Deutschland ist und bleibt ein Volk der Sparer – daran ändert auch die Niedrigzinsphase kaum etwas. Risikoarme Geldanlagen bleiben im Trend. Die Deutschen bevorzugen nach wie vor Giro- und Tagesgeldkonten, um ihr Geld zu horten, und verzichten damit wissentlich auf Rendite. Das belegt eine repräsentative Forsa-Umfrage im Auftrag der Targobank. „Traurig aber wahr: die Deutschen sparen falsch“, so das Urteil von Tom Engel, Investment-Experte der Targobank mit Hauptsitz in Düsseldorf.

    Die Mehrheit der Deutschen setzt beim Thema Geldanlage nach wie vor auf Klassiker – daran ändert auch die Niedrigzinsphase nichts. Laut einer repräsentativen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Forsa unter 1.000 Erwachsenen liegen klassische Geldanlagen weiter im Trend: So sind die fünf beliebtesten Geldanlageformen das Girokonto (83 Prozent), Sparkonten (43 Prozent), Lebens- oder Rentenversicherungen (34 Prozent), Tagesgeld (33 Prozent) und Immobilien (32 Prozent). Dabei fällt auf, dass klassische Anlageformen wie Sparbuch oder Versicherung bei Frauen noch beliebter sind als bei Männern.

    Deutliche Unterschiede gibt es auch beim Thema Aktien – und zwar sowohl geographisch als auch das Geschlecht betreffend. So geben 30 Prozent der befragten Männer an, zumindest Teile ihres Vermögens in Aktien investiert zu haben, bei den Frauen sind es nur 18 Prozent. Und insgesamt fällt die Quote der Aktienbesitzer im Westen mit 26 Prozent deutlich höher aus als im Osten mit gerade einmal 16 Prozent.

    Hohe Unwissenheit bei jungen Generationen

    Eine regelmäßige Geldanlage in Aktien- oder Fondssparplänen kommt aber bis heute für viele Menschen gar nicht in Frage: 57 Prozent der Befragten bezeichnen Sparpläne als „völlig uninteressant“ oder „eher uninteressant“ – unter Frauen sind es 60 Prozent, im Osten Deutschlands sogar 67 Prozent. Unwissenheit über diese Geldanlageform ist insbesondere bei den jüngeren Generationen weit verbreitet: Jeder Vierte zwischen 18 und 29 Jahren kennt Sparpläne nicht. Dabei könnte gerade diese Generation durch eine jahrelange Anlage am stärksten profitieren.

    Noch dramatischer ist das Unwissen der Deutschen beim Thema Indexfonds, sogenannte ETFs. 77 Prozent kennen ETFs nach eigener Aussage nicht. Und auch hier ist die Unkenntnis im Osten (84 Prozent) und bei Frauen (80 Prozent) besonders hoch. Obwohl Anlage-Experten ETFs ausdrücklich empfehlen, interessieren sich die Deutschen so gut wie gar nicht dafür. Nur sechs Prozent der Befragten legen ihr Geld nach eigenen Angaben in ETFs an – 10 Prozent der Männer und nur 2 Prozent der Frauen.

    „Zeiten risikolosen Vermögensaufbaus sind vorbei“

    „Wer jahrelang sein Erspartes nur auf dem Sparbuch liegen hatte, der wird sich nicht plötzlich in den Wertpapierhandel stürzen, nur weil die Zinsen im Keller sind“, weiß Tom Engel, Investment-Experte der Targobank. Der Sparer müsse sich aber von dem Gedanken verabschieden, dass er wie früher mit Sparanlagen und Lebensversicherungen noch risikolos Vermögen bilden kann. Engel: „Er muss ein Stück weit ins Risiko gehen und zumindest bis zu einem gewissen Grad auf Wertpapiere setzen, selbst wenn die Luft an den Anlagemärkten etwas dünner werden sollte. Hier ist die richtige Mischung aus Spar- und Wertpapieranlage entscheidend.“

    Investmentfonds-, Aktien- oder ETF-Sparpläne hält Engel für ein geeignetes Einsteigerprodukt für Anleger-Neulinge. Engel: „Mit geringen monatlichen Sparbeträgen, bei Investmentfondssparplänen bereits ab 25 Euro, kann der Sparer Vermögen auf- und ausbauen und in Zeiten niedriger Sparzinsen von den Renditechancen der dynamischen Wertpapiermärkte profitieren.“

     





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    Verfasst von wO Gastbeitrag
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