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     468  0 Kommentare Stichprobe der Verbraucherzentrale NRW zu ETF-Anlage / Fast 50 Prozent Kosten im falschen Bank-Depot

    Düsseldorf (ots) - Sogenannte ETF gelten unter Anlage-Experten als
    besonders kostengünstige Empfehlung. Doch eine Stichprobe der
    Verbraucherzentrale bei zwölf Banken zeigt: Wer die Aktien-Fonds ins
    falsche Bank-Depot legt, riskiert dramatischen Kapitalverlust.

    "Stecken Sie Ihr Geld in Aktien. Dazu kaufen Sie sich eine große
    Dosis Schlaftabletten. Nach vielen Jahren wachen Sie als reicher Mann
    auf." Getreu dieser Devise des legendären Börsengurus Andre Kostolany
    gedachte die Verbraucherzentrale NRW ihre Stichprobe zu planen.

    Zwar ohne Pillen, dafür aber mit als besonders "kostengünstig"
    gepriesenen sogenannten ETFs (Exchange Traded Funds). Das sind breit
    gestreute Aktienfonds, die es meist ohne Ausgabeaufschlag gibt. Die
    fondsinternen Verwaltungsgebühren sind niedrig, da keine Aktien aktiv
    ausgewählt werden, sondern lediglich ein Index wie der DAX oder der
    Euro Stoxx abgebildet wird. Obendrein sollten die ETFs gleich zehn
    Jahre im Depot von zwölf Banken ruhen.

    Aufgewacht sind die Verbraucherschützer allerdings schon
    frühzeitig und mussten sich erstaunt die Augen reiben. Denn schnell
    war erkennbar: Statt Reichtum gab´s oftmals nur eins ganz sicher:
    fetten Verlust.

    Der Grund: Wer in ETFs investieren will, braucht ein
    Wertpapierdepot und muss die Fondsanteile über die Börse kaufen.
    Durchgerechnet wurden im Verbraucherzentralen-Check zwei Szenarien
    bei zwölf Banken: Die Gesamtkosten für Anleger, die jeweils 1000 oder
    10.000 Euro investieren und nach zehn Jahren ihre ETF-Anteile wieder
    verkaufen. Standen mehrere Depotvarianten bei einem Institut zur
    Auswahl, zählten die günstigeren Entgelte für die
    Online-Depotführung. Hochgerechnet wurden die aktuellen Order- und
    Depotgebühren auf zehn Jahre unter der Annahme, dass die Kostensätze
    nicht geändert werden.

    Das Ergebnis: Preiswertester Anbieter in der 1.000-Euro-Kategorie
    war die Onvista-Bank. Fünf Euro Fixgebühr pro Order und kostenlose
    Depotführung ließen den Gebührenzähler beim Verkauf der Anteile nach
    zehn Jahren bei exakt zehn Euro stehen bleiben. Kundenfreundlich
    agierten auch die Deutsche-Bank-Tochter Maxblue mit 17,80 Euro sowie
    ING-DiBa mit 19,80 Euro.

    Den Gebührenhammer schwang dagegen der S-Broker; das ist der
    vermeintlich kostengünstige Online-Ableger der Sparkassen. Hier wurde
    Anlegern, die das Prinzip "Kaufen und Halten" befolgen, die
    Depotgebühr zum Verhängnis.

    Denn wer nicht mindestens eine Transaktion pro Quartal durchführte
    oder ein Anlagevolumen von 10.000 Euro verwaltete, musste beim
    S-Broker alle drei Monate 11,97 Euro als Depotgebühr berappen. Das
    ließ bei neun Jahren und drei Quartalen ohne Transaktion die
    Gesamtkosten auf horrende 484,81 Euro steigen. Damit fraßen die
    Gebühren fast die Hälfte des Kapitals von 1.000 Euro auf.

    Immerhin: Besser lief`s für S-Broker-Kunden bei der
    10.000-Euro-Anlage, für die insgesamt lediglich 59,98 Euro fällig
    wurde. Allerdings nur unter der Voraussetzung, dass der Wert der
    ETF-Anteile konstant über der kritischen Marke von 10.000 Euro blieb.

    Vorne lag beim größeren Depot erneut die Onvista-Bank mit ihrem
    einfachen Preismodell, das die Nebenkosten bei lediglich zehn Euro
    beließ. Mit jeweils 50 Euro belegten Maxblue und ING-DiBa gemeinsam
    den dritten Rang.

    Mau sah es bei den Filialbanken aus, die durchweg mit hohe Kosten
    daher kamen. Über 14 mal teurer gegenüber Onvista war das
    1000-Euro-Depot bei den zwei günstigsten: der Sparkasse Gelsenkirchen
    (143,10 Euro) und der Dortmunder Volksbank (147 Euro). Beim
    10.000-Euro-Depot wiederum führten die Postbank (228 Euro) und die
    Commerzbank (248,85 Euro) das Feld der Filialbanken an.

    Kurios: Bei der Commerzbank fielen beim DirektDepot geringere
    Kosten an als bei ihrer Direktbanktochter Comdirect. Und beim
    1000-Euro-Investment waren die Stadtsparkassen Düsseldorf und
    Gelsenkirchen um weit mehr als die Hälfte billiger als der
    verbundeigene S-Broker.

    Tipp der Verbraucherzentrale: Wer langfristig anlegt, sollte
    tunlichst auf die jährlichen Depotgebühren achten - denn die können
    sich vor allem bei kleineren Anlagesummen nicht nur als Renditekiller
    erweisen, sondern sogar als Kapitalvernichter. Kostenlose
    Depotführung ohne Haken und Ösen hatten in der Stichprobe ING-DiBa,
    Maxblue und Onvista-Bank zu bieten.

    OTS: Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen e.V.
    newsroom: http://www.presseportal.de/nr/121716
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    Pressekontakt:
    Georg Tryba
    0211/3809-108
    georg.tryba@verbraucherzentrale.nrw



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