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Gesamtwirtschaftlicher Ausblick stützt Bergbausektor, aber Aufwärtspotenzial bleibt gedämpft
Makroausblick stützt Nachfrage
Wie aus dem Anstieg der globalen Einkaufsmanagerindizes des verarbeiten Gewerbes seit der zweiten Jahreshälfte 2016 hervorgeht, scheint sich die Weltwirtschaft auf einem stabilen Wachstumskurs zu befinden. Der Optimismus, dass im Zuge der globalen Expansion auch der Metallverbrauch zunimmt, führte in diesem Jahr bei den meisten Metallen entsprechend zu einer Belebung der Preise. Folglich konnten die 100 größten diversifizierten Minengesellschaften seit 31. Januar 2016 zusammen genommen um 86 Prozent aufwerten (Quelle: Bloomberg).
Ergänzt wird dies durch die gegenwärtige Schwäche des US-Dollar, die die Erholung der Rohstoffpreise vorantreibt. Da die weltgrößte Volkswirtschaft in die Spätphase der konjunkturellen Expansion eintritt, rechnen wir mit zunehmender Enge am Arbeitsmarkt und einem Anstieg der Inflation, der Rohstoffpreise und der Zinsen, da die Fed die Geldpolitik normalisiert. Der CRB Raw Industrials Index und der handelsgewichtete US-Dollar bewegen sich aufgrund ihrer negativen Korrelation (-0,80) in der Regel spiegelbildlich zueinander. Diese antizyklische Beziehung ist vielversprechend für die Preise der Basismetalle, da sie bei Dollarschwäche als Wertaufbewahrungsmittel gelten. Obwohl der Bergbausektor von den höheren Rohstoffpreisen profitiert, könnte der schwächere US-Dollar den Nutzen für die Produzenten, deren Produktionskosten zu einem großen Teil in Lokalwährung anfallen, beeinträchtigen.
Chinas Reformen im Rampenlicht
Der Aufschwung der Industriemetallpreise wurde ab Anfang 2016 von einem staatlichen Konjunkturpaket für die chinesische Bauwirtschaft gestärkt. Die Reformen, die Präsident Xi auf dem 19. Parteitag der Kommunistischen Partei im Oktober 2017 hervorhob, sprechen nun dafür, dass das chinesische Wachstum künftig stärker von Dienstleistungen und Konsumausgaben bestimmt sein wird. Da diese Aktivitäten deutlich weniger rohstoffintensiv sind, ist es möglich, dass sich der Bedarf an Industriemetallen abschwächt. Zusätzlich wird das Auslaufen der fiskalischen Anreize für das verarbeitende Gewerbe und die Baubranche, die die Wirtschaft im zweiten Halbjahr 2017 ankurbelten, die Nachfrage nach Industriemetallen weiter dämpfen.