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    Puerto Rico  4055  0 Kommentare Puertopia: Erste Krypto-Kommune der Superreichen

    Kryptowährungen stehen in der Kritik. Finanzinstitute fordern eine stärkere Regulierung und Banken warnen vor Totalverlusten. Eine andere Vision treibt junge Männer aus den USA an, denn sie wollen auf Puerto Rico die erste Kryptostadt gründen, so die New York Times. 

    Puertopia, so heißt die Vision einiger Jungunternehmer. Jedoch ist es mit dem Namen nicht ganz so einfach, denn übersetzt bedeutet er Eternal Boy Playground und deshalb könnte der Name in Sol geändert werden, so die New York Times.

    Warum geht es eigentlich?

    Viele Unternehmer sind in den vergangenen Jahren durch die Blockchain-Technologie und Kryptowährungen zu erheblichen Reichtum gekommen. Die New York Times schreibt, dass die jungen Männer nun ihre Häuser im Sonnenstaat Kalifornien verkaufen und sich auf auf den Weg nach Puerto Rico machen. Es geht um die Vermeidung von Steuern und den Aufbau einer Crypto Utopia: eine Stadt mit virtuellem Geld und transparenten Verträgen. Sie wollen den Beweis erbringen, dass die Blockchain-Technologie eine Gesellschaft neu definieren kann.

    Grundlage der Idee

    Nach dem Hurrikan Maria im vergangenen Herbst, waren viele Teile der Infrastrukturen von Puerto Rico zerstört. Zu diesem Zeitpunkt waren die Krypto-Unternehmer bereits seit einem Jahr auf der Suche nach einem geeigneten Standort. Heute verbringen die Krypto-Unternehmer ihre Tage damit, nach Immobilien zu suchen, wo sie ihre eigenen Flughäfen und Docks errichten könnten. Sie haben bereits ein Hotel und ein Museum im historischen Teil der Hauptstadt, dem Old San Juan. Zudem heißt es, dass sie nahe dran sind, die lokale Regierung dazu zu bringen, ihnen die erste Krypto-Währungsbank zu ermöglichen.

    Steuerparadies Puerto Rico

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    Puerto Rico bietet einen beispiellosen Steueranreiz: keine persönliche Einkommenssteuern, keine Kapitalertragssteuer und günstige Unternehmenssteuern - und das alles, ohne auf die amerikanische Staatsbürgerschaft verzichten zu müssen.

    Lokale Politik zeigt sich offen für die Krypto-Unternehmer

    Fürs Erste scheint die lokale Regierung empfänglich für die Krypto-Utopisten zu sein. Der Gouverneur wird auf ihrer Blockchain-Gipfelkonferenz, genannt Puerto Crypto, im März sprechen. Die Neuankömmlinge debattieren noch über die genaue Form, die Puertopia annehmen soll. Einige denken, dass sie eine Stadt bauen müssen, andere denken, dass es okay ist, wenn man ins alte San Juan zieht. Hedge-Fonds-Manager Robb Rill berichtet: "Sie rufen mich an und sagen, dass sie 250.000 Acres kaufen wollen, damit sie ihre eigene Stadt gründen können, wortwörtlich eine Stadt in Puerto Rico gründen können, um ihre eigene Krypto-Welt zu haben."

    Vorerst im Hotel Monastery

    Bis die Puertopier Land gefunden haben, sind sie im Hotel Monastery abgestiegen. Das Objekt war vom Hurrikan Maria weitestgehend verschont geblieben. Sie haben das 20.000 Quadratmeter große Hotel als Basis gemietet. "Wir sind wohlwollende Kapitalisten, die eine wohlwollende Wirtschaft aufbauen", sagte Matt Clemenson (34) gegenüber der NYT, ein Mitbegründer von Lottery.com, das die Blockchain-Technologie in der Lotterien verwendet. 

    Der Anführer der neuen Bewegung

    Der Anführer der neuen Bewegung heißt Brock Pierce (37). Er kam Anfang Dezember auf die Insel. Herr Pierce, der Direktor der Bitcoin Foundation, ist eine wichtige Figur im Krypto-Boom. Er war Mitbegründer des Blockchain-for-Business-Start-Up-Unternehmens Block.One, das rund 200 Millionen Dollar einer virtuellen Währung (EOS), in einem ICO verkaufte. Der Wert aller ausstehenden EOS Token liegt bei rund 6,5 Milliarden Dollar. Gleichzeitig ist Pierce eine umstrittene Figur, denn er wurde unter anderem wegen Betrugs verklagt, so die NYT. "Ich bin besorgt, dass die Menschen unsere Handlungen falsch interpretieren werden", sagte Pierce. Und weiter: "Dass wir gerade nach Puerto Rico kommen, um den Steuern auszuweichen."

    Follower von Pierce

    Pierce sagte gegenüber der NYT, dass seine Anstrengungen darauf abzielen, ein wohltätiges Zeichen namens ONE, mit einer Milliarde Dollar seines eigenen Geldes, zu setzen. Geld scheint aber keine Rolle mehr zu spielen. "Er hat sich auf eine höhere Berufung eingestellt", sagte Kai Nygard, Spross des kanadischen Bekleidungsunternehmens Nygard und Krypto-Investor. "Er ist jenseits des Geldes", so Nygard. Pierce führt regelmäßig Rituale durch, so die NYT. Zudem schläft er einige Nächte auf einer festen Erdungsmatte, um mit der elektrischen Energie der Erde in Kontakt zu bleiben.  

    "Wir werden dieses Krypto-Land erschaffen", sagte Bryan Larkin gegenüber der NYT. Er hat etwa zwei Milliarden Dollar mit dem Mining von Bitcoin verdient und ist Chief Technology Officer von Blockchain Industries, einem börsennotierten Unternehmen mit Sitz in Puerto Rico. Ein weiteres Krypto-Schwergewicht ist Reeve Collins. Er war Mitbegründer der umstrittenen Kryptowährung Tether. "Also, nein. Nein, ich will keine Steuern zahlen", sagte Collins. "Dies ist das erste Mal in der Geschichte der Menschheit, dass jemand anderes als Könige, Regierungen oder Götter eigenes Geld erschaffen kann." so Collins. Er kam aus Santa Monica nach Puerto Rico und startet nun einen lokalen Krypto-Währungsinkubator namens Vatom Factory.

    Es gibt auch Kritik

    Andria Satz, 33, die in Old San Juan aufgewachsen ist und für den Conservation Trust of Puerto Rico arbeitet: "Wir sind der Steuerspielplatz für die Reichen". Und weiter meint Satz: "Außenstehende bekommen Steuerbefreiungen und Einheimische keine Genehmigungen." Andere befürchten, dass die Insel für ein Experiment genutzt wird und sprechen von "Krypto-Kolonialismus", so die NYT.

     

    Quelle: Nellie Bowles: Making a Crypto Utopia in Puerto Rico, New York Times, 2.2.2018.




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