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     860  0 Kommentare Ölpreis: Droht jetzt erneut ein Abverkauf?

    In den letzten Monaten hat es beim Ölpreis kontinuierlich nur eine Richtung gegeben: nach oben. Für die Sorte Brent konnten wir Ende Januar noch Kurse von jenseits der 70 US-Dollar Marke bewundern, die Leichtölsorte WTI knackte immerhin die 66 US-Dollar Marke.

    Doch im Zuge der jüngsten Aktien-Korrektur gaben auch die Ölpreisnotierungen signifikant nach. Gegenwärtig liegt Brent nur noch bei rund 62 US-Dollar und WTI knapp unter 59 US-Dollar.

    So mancher Investor von Ölaktien stellt sich daher nun wohl die Frage, ob hier wieder ein Ausverkauf drohen könnte, so wie wir ihn ab 2014 kennen gelernt haben. Immerhin tauchen vermehrt wieder beunruhigende Schlagworte wie Schieferölproduzenten und Öllagerbestände auf, die ein kurzfristiges nervöses Zucken verursachen können.

    Schauen wir daher mal, was langfristig die Ölpreise bewegen könnte:

    Kurzfristig flop, langfristig top?

    Kurzfristig beunruhigend könnten in diesem Kontext wahrlich die US-Schieferölförderungen sein. Wie die US-Energiestatistikbehörde jüngst bekannt gegeben hat, belaufen sich in den Vereinigten Staaten die Ölförderungen auf ein tägliches Niveau von 10,25 Millionen Barrel. Das ist ein Rekordwert, wohlgemerkt. Die Vereinigten Staaten haben sich somit schlagartig zum zweitgrößten globalen Förderer entwickelt und Saudi-Arabien von diesem Rang verdrängt. Möglicherweise sind bis zum Ende des Jahres sogar 11 Millionen Barrel möglich. Sorgt das wiederum für ein globales Überangebot, das die Preise in den Abgrund zieht?

    Nein. Zumindest nicht, wenn du so manche Analysten des Ölsegments fragst. Jan Edelmann von der HSH Nordbank geht nämlich davon aus, dass wir uns derzeit bereits in einem Angebotsdefizit beim Öl befinden. Zudem steige die Nachfrage nach dem Schwarzen Gold weiterhin an. Weltweit könnten bis Ende des Jahres rund 1,7 Millionen Barrel mehr benötigt werden, als gegenwärtig, weshalb Edelmann die Förderausweitung in den USA nicht als allzu große Bedrohung für den globalen Ölmarkt auffasst.

    Amrita Sen, Chef-Ölanalystin von Energy Aspects, sieht das ähnlich. Zudem verweist sie in diesem Kontext noch auf die geopolitischen Risiken, die derzeit die Runde machen und zu Produktionsausfällen als Preistreiber führen können. Foolish einfach ausgedrückt reicht derzeit ja wirklich ein Blick in die Tageszeitung, um von Krisen im Nahen Osten, beziehungsweise in Venezuela Wind zu bekommen. Hier schlummert definitiv ein Risiko, das nicht unerheblich für die Ölpreise ist.

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    Interessant dürfte ebenfalls sein, dass innerhalb der letzten Jahre die Investitionen in die Ölförderung erheblich gekürzt worden sind. Wie Der Aktionär in einem im Januar erschienenen Artikel darlegte, sei das Fördervolumen seit dem letzten, großen Ölpreisverfall um immerhin eine Billion US-Dollar zurückgegangen. Das könnte mitunter auch langfristig einen Effekt auf die Angebotsseite des Ölpreises haben. So manches Projekt blieb hier schließlich auf der Strecke, das die Angebotsseite hätte verstärken und eine erstarkende Nachfrageseite kompensieren können.

    Unterm Strich…

    Insgesamt können wir festhalten, dass es fundamentale Gründe für den gegenwärtigen Ölpreisverfall gibt. Die USA rüsten bei der Ölförderung auf, das gießt kurzfristig gewissermaßen Öl ins Feuer (haha!) der sinkenden Ölpreise.

    Langfristig gibt es jedoch ebenso gute Gründe, weshalb der Ölpreis wieder steigen könnte. Ein mögliches Angebotsdefizit, eine global steigende Nachfrage nach Öl und weltweit ausgebliebene Investitionen in die Ölförderung sollten Stichworte sein, die du diesbezüglich verfolgen solltest.

    Ich werde jedenfalls gebannt verfolgen, wie es im Ölmarkt weitergeht. Und ich denke, Investoren von Öl-Aktien sollten es mir besser gleich tun.

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    Dieser Artikel wurde ursprünglich auf fool.de veröffentlicht.



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