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    Steigende Aktionärsquote  4167  0 Kommentare
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    Ein Indiz für das Ende der Hausse?

    Ein Kommentar von Alan Galecki, Analyst in meinem Fondsteam


    Die Deutschen, bekanntermaßen ein umsichtiges Volk, investieren nach und nach mehr Geld in Aktien. Aber die Gesamtzahl der Aktionäre in Europas größter Volkswirtschaft ist für eine so mächtige, exportorientierte Nation nach wie vor relativ gering.

    Nach der aktuellen Studie des Deutschen Aktieninstituts (DAI) lag die Zahl der deutschen Aktionäre im Jahresdurchschnitt 2017 bei 10 Millionen. Das sind 1,1 Millionen Menschen mehr als im Jahr 2016 und insgesamt 15,7 Prozent der Bevölkerung – wieder genauso viele wie vor Beginn der Finanzkrise 2008.

     

    Ist dies ein schlechtes Omen?

    Zumindest ist es eine Tatsache. Auch im Jahr 2007 lief alles bestens an den Börsen. Die Kurse gingen schön nach oben und jeder wollte dabei sein. Was ist bei der Gier das Schlimmste? Wenn man bei der Party nicht dabei ist.  Auch heute scheinen viele Menschen Angst zu haben, die Hausse zu verpassen.

     

     

    Also noch schnell auf den Zug mit aufspringen?

    Das Deutsche Aktieninstitut drück es so aus: „Die Entwicklung des vergangenen Jahres ist ein gutes Zeichen“, kommentiert Dr. Christine Bortenlänger, Geschäftsführender Vorstand des Deutschen Aktieninstituts, das deutlich gewachsene Interesse der Anleger an Aktien und Aktienfonds. „Offenbar erkennen immer mehr Menschen die Vorteile der Aktienanlage für den langfristigen Vermögensaufbau und die Altersvorsorge.“

    Entwarnung für die Aktienkultur gibt das Deutsche Aktieninstitut dennoch nicht. Erstens sind die Anleger in der Vergangenheit häufig der Kursentwicklung nachgelaufen und haben sich bei fallenden Kursen wieder von ihren Anlagen getrennt. „Dieses Muster ist zwar seit der Finanzkrise schwächer geworden“, erklärt Bortenlänger, „der Lackmustest einer längeren Phase fallender Kurse oder steigender Zinsen auf Alternativanlagen steht aber noch aus.“ Die Anleger sollten sich daher von den jüngsten Kursturbulenzen nicht verunsichern lassen und weiter auf eine kontinuierliche Anlage und langfristige Strategien setzen.

     

    10 Millionen Aktionäre sind noch zu wenig

    Gerade in einem Land mit 82 Millionen Einwohnern und einer trotz aller Herausforderungen noch robusten Volkswirtschaft. Zum Vergleich: Fast ein Drittel aller US-Amerikaner zum Beispiel investiert in irgendeiner Weise in den Aktienmarkt.

     

     

    Viele Gründe für die chronisch niedrige Marktbeteiligung der Deutschen

    Neben steuerlichen Regelungen, die als abschreckend für Investitionen angesehen werden können, gibt es in Deutschland historisch gesehen seit jeher ein mehr oder weniger funktionierendes Rentensystem. Wir werden von klein auf nicht gelehrt, dass der Bau unseres eigenen Vermögens es uns erlauben wird, später im Leben ein zusätzliches Einkommen zu erzielen. Und so entsteht die tief verwurzelte Angst der Deutschen vor dem Aktienmarkt.

     

    Die Jugend erkennt die Zeichen der Zeit

    Dass auch deutsche Rentensystem in schwere Fahrwasser gerät, haben junge Menschen gut erkannt. Obwohl das Gros der deutschen Aktienbesitzer auf Menschen im Alter über 50 Jahren entfällt, ist auch die Zahl der jungen Anleger bis 39 Jahre, mit einem Zuwachs von 240.000, im Jahr 2017 schön gestiegen.

    Damit hat sich der Trend aus den Vorjahren bestätigt – sehr erfreulich. Denn gerade für diese Altersgruppe sind der eigenverantwortliche Vermögensaufbau und die private Altersvorsorge mit der Aktie besonders wichtig, um den Lebensstandard im Alter zu sichern.

     

     

    Die Jugend hat noch viel Zeit

    Sie hat einen weiten Anlagehorizont und kann ganz entspannt mit einem Zeitraum von 20 Jahren und mehr rechnen, in dem sich Zins auf Zins auf Zins türmen wird.

    Der Deutsche Aktienindex (DAX) zum Beispiel erzielte zwischen 1994 und 2014 eine jährliche Rendite von durchschnittlich 7,99 Prozent. Ein im Jahr 2001 gekauftes Wertpapier rentierte erst frühestens fünf Jahre später positiv. Eine lange Durststrecke. Aber Sie sehen: Auch eine solch erschütternde Krise wie das Platzen der New-Economy-Blase hat Anlegern mit einem weiten Anlagehorizont nicht schaden können. Sie haben die Krise ausgesessen und können sich seit 2006 auch wieder über ordentliche Renditen freuen. Ähnliches gilt für die Immobilienblase, die nach dem Zusammenbruch der Bank Lehman Brothers platzte. Ein im Jahr 2007 erstandenes Papier aus dem DAX erzielte erst 2013 positive Renditen.

    Vor allem Geduld und gute Nerven sind also entscheidend für den erfolgreichen Vermögensaufbau mit Aktien – bei Jung und Alt. Die Wartezeit in der Baisse verkürzen Sie, liebe Leser, am besten durch gezieltes Nachkaufen in starke aber unterbewertete Unternehmen. Auf dieses Weise können Sie Ihr Portfolio zudem geschickt verbilligen.

     

    Herzlichst,

    Ihr 

    Alan Galecki,

    Analyst im Team von Max Otte

     

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    Professor Max Otte
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    "Ihre Geldanlage ist Chefsache - und zwar Ihre eigene" (Prof. Dr. Max Otte). Nach diesem Grundsatz unterstützt der Fachbuchautor* Prof. Dr. Max Otte seit mehr als zehn Jahren Privatanleger bei ihrem eigenverantwortlichen Vermögensaufbau. Er agiert dabei unabhängig von Banken und Finanzdienstleistern nach den Prinzipien der wertorientierten Kapitalanlage (Value Investing). Weitere Informationen finden Sie unter: www.privatinvestor.de

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    Verfasst von Professor Max Otte
    Steigende Aktionärsquote Ein Indiz für das Ende der Hausse? Die Deutschen, bekanntermaßen ein umsichtiges Volk, investieren nach und nach mehr Geld in Aktien. Aber die Gesamtzahl der Aktionäre in Europas größter Volkswirtschaft ist für eine so mächtige, exportorientierte Nation nach wie vor relativ gering. Nach der aktuellen Studie des Deutschen Aktieninstituts (DAI) lag die Zahl der deutschen Aktionäre im Jahresdurchschnitt 2017 bei 10 Millionen. Das sind 1,1 Millionen Menschen mehr als im Jahr 2016 und insgesamt 15,7 Prozent der Bevölkerung – wieder genauso viele wie vor Beginn der Finanzkrise 2008. Ist dies ein schlechtes Omen?