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     1184  0 Kommentare “Stoppt regional zu denken, startet global zu denken“

    Auf der Investment-Konferenz von FondsConsult in Berchtesgaden sprach Keynote-Speaker Steven Smith von Capital Group über den Wandel im weltweiten Handel. FundResearch befragte den Investment Director, wie Investoren von zukünftigen Trends profitieren können.

    FR: Seit der Finanzkrise hat sich der globale Handel stark verringert. Ist die Globalisierung auf dem Rückzug?

    Smith: Die enorme Zunahme von immateriellen Daten und Informationen ist Beweis dafür, dass die Globalisierung ein neues Kapital erreicht hat. Während die grenzüberschreitenden Waren-, Dienstleistungs- und Finanzströme zurückgehen, ist das Volumen der grenzüberschreitenden Datenströme stark angestiegen. McKinsey zufolge ist der wirtschaftliche Wert von grenzüberschreitenden Informationsflüssen heute höher als der von physisch gehandelten Gütern. Die neue digitale Infrastruktur hat mächtige globale digitale Plattformen hervorgebracht. Darunter zum Beispiel E-Commerce-Webseiten wir Amazon und Alibaba, soziale Netzwerke wie Facebook und Twitter und digitale Medienplattformen wie Netflix oder aber auch Betriebssoftwares wie Apples iOS oder Googles Android.

     

    FR: Wie wirken sich die Digitalisierung und die Globalisierung auf die Art und Weise aus, wie Unternehmen Geschäfte machen?

     Smith: Die globalen digitalen Plattformen verändern die Art und Weise zu wirtschaften für Unternehmen, indem sie die Kosten für internationale Interaktionen und Transaktionen senken. Zugleich schaffen sie wahrlich globale Märkte. Für große multinationale Unternehmen kann das bedeuten, eine globale Größenordnung zu erreichen – und das auf eine schlankere und weniger kapitalintensive Weise. Aber auch für kleinere und mittlere Unternehmen sind sie sehr interessant: Mit ihrer Hilfe können sie nämlich unmittelbar nach ihrem Start eine internationale Ausrichtung umsetzen. Vom ersten Tag an können sie als Mikro-Multinationals agieren, indem sie die globalen Plattformen nutzen, um sich mit Kunden, Lieferanten und Kapitalgebern auf der ganzen Welt zu verbinden. Somit geht es in diesem neuen Kapital der Globalisierung nicht nur um große multinationale Konzerne, sondern auch um die Globalisierung für Privatpersonen und die Emerging Markets. Ein Beispiel: Etwa 70 Prozent der grenzüberschreitenden PayPal-Transaktionen beruhen heutzutage auf Verbrauchern und Unternehmen aus den Emerging Markets.

    FR: Sie haben private Internetznutzer erwähnt. Wie wirkt sich die stetige Zunahme der Datenkommunikation auf diese aus? 

    Smith: Digitale Plattformen ermöglichen es individuellen Personen direkt an der Globalisierung teilzunehmen. Sie können die globalen digitalen Plattformen nutzen, um zu lernen, ihre Fähigkeiten aufzuzeigen, Arbeit zu finden oder um persönliche Netzwerke aufzubauen. Da die Plattformen Automatismen und Algorithmen nutzen, gehen die Grenzkosten, um neue Mitglieder hinzuzufügen und deren nachfolgenden Interaktionen praktisch gen Null. Folglich können die größten Plattformen sehr schnell und kostengünstig auf Hunderte von Millionen, wenn nicht gar Milliarden von Nutzern anschwellen. Die monatliche Basis aktiver Nutzer von Facebook ist beispielsweise sechsmal größer als die gesamte Bevölkerung der USA. 

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    Verfasst von Thomas Gräf
    “Stoppt regional zu denken, startet global zu denken“ Auf der Investment-Konferenz von FondsConsult in Berchtesgaden sprach Keynote-Speaker Steven Smith von Capital Group über den Wandel im weltweiten Handel. FundResearch befragte den Investment Director, wie Investoren von zukünftigen Trends profitieren können.

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