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     3906  0 Kommentare Warum NASDAQ-ETFs keine Tech-Investments sind

    Anlageberater, die Ihren Kunden Technologie-Aktien ins Depot legen möchten, wählen dafür gerne ETFs aus, die den NASDAQ 100 nachbilden. Der Index gilt als Synonym für Technologie-Aktien. Das ist ein großes Missverständnis. Es gibt bessere Alternativen.

    Begriffe wie KI oder AI – Abkürzungen, die für Künstliche Intelligenz oder Artifical Intelligence stehen – sind derzeit in aller Munde. Hier liege die Zukunft, sagen Wissenschaftler und Investoren einhellig. Kein Wunder also, dass Technologie-Aktien wie Facebook, Apple, Amazon, Netflix, Google und andere Internet-Highflyer allgemein als zukunftsträchtige Investments gelten. Anlageberater, die die technologische Zukunft der Menschheit in die Wertpapierdepots ihrer Kunden buchen wollen, handeln deshalb nachvollziehbar und richtig im Sinne ihrer Kunden.

    Leider ist die Umsetzung oft mangelhaft. Denn Berater, die ETFs auf Tech-Indizes als preiswerte Lösungen ansehen, wählen nicht selten einen vermeintlich leichten Weg: Als Produkt für die Umsetzung der Tech-Strategie wird ein ETF auf den NASDAQ 100 gewählt. Der Index gilt als Hort für Tech-Aktien. Diese Annahme ist leider ein Irrtum.

    Der Name des Index ist verwirrend, die Zusammensetzung Zufall

    Man muss nicht lange googeln, um festzustellen, dass der NASDAQ 100 oft als „Technologie-Index“ bezeichnet wird. Wer hinter dieser Bezeichnung einen Index vermutet, der hauptsächlich aus Technologie-Aktien besteht, sitzt einem Irrtum auf. Die Abkürzung NASDAQ steht für National Association of Securities Dealers Automated Quotations. Der Namensbestandteil „Automated Quotations“ steht dafür, dass die 1971 gegründete Börse die erste vollelektronische Handelsplattform weltweit war. Die NASDAQ ist also eine Computerbörse, aber eben keine Technologiebörse. Dass Tech-Werte wie Microsoft, Apple und Co. an der NASDAQ gelistet sind, ist auch kein Ausdruck von besonderer Tech-Orientierung, sondern hat nur den Grund, dass insbesondere Gründer wie Bill Gates oder Steve Jobs von der damaligen technologischen Innovation des Börsenbetreibers NASDAQ angezogen wurden. Und was den NASDAQ 100 betrifft: Der Index umfasst einfach die 100 größten Aktien außerhalb des Finanzsektors, die an der NASDAQ gelistet sind. Da Finanztitel nicht berücksichtigt werden, haben alle anderen Sektoren eine höhere Gewichtung im NASDAQ 100 als bei vergleichbaren Standardindizes – Tech-Titel also auch, aber eben nicht nur.

    ETFs, die den NASDAQ 100 abbilden

     

    Konkret bedeutet das: Technologie-Aktien machen derzeit nur knapp 60 Prozent des Indexgewichts aus – und das auch noch in höchst konzentrierter Form: Allein Apple, Microsoft, Amazon, Facebook, Alphabet, Intel, Cisco, Comcast und Netflix stellen 50 Prozent der Marktkapitalisierung im Index. Wer als Finanzexperte seinen Kunden einen Tech-Index -ETF als Portfoliobaustein empfiehlt, sollte deshalb eventuell über Alternativen zu NASDAQ 100-Produkten nachdenken.

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    Matthias von Arnim
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    Matthias von Arnim befasst sich seit mehr als 20 Jahren journalistisch mit den Themen Geldanlage und Börse. Seit November 2015 schreibt er für €uro-Advisor-Services GmbH auf der Website www.fundresearch.de.
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    Verfasst von Matthias von Arnim
    Warum NASDAQ-ETFs keine Tech-Investments sind Anlageberater, die Ihren Kunden Technologie-Aktien ins Depot legen möchten, wählen dafür gerne ETFs aus, die den NASDAQ 100 nachbilden. Der Index gilt als Synonym für Technologie-Aktien. Das ist ein großes Missverständnis. Es gibt bessere Alternativen.

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