Ölpreis
Blick über die Geopolitik hinaus / Geopolitische Risiken (v.a. Iran und Venezuela) treiben den Ölpreis Euler Hermes sieht 3 Szenarien bis Jahresende
Hamburg (ots) - Der Ölpreis wurde im zweiten Quartal 2018 vor
allem durch die Geopolitik, insbesondere die erhöhten Spannungen in
Syrien und im Nahen Osten, sowie durch den Rückzug der Vereinigten
Staaten aus dem iranischen Nuklearvertrag getrieben. Das
Prognose-Modell des weltweit führenden Kreditversicherers Euler
Hermes sieht einen Weltmarkt, der von Bedenken über geopolitisch
bedingte Lieferengpässe beim Öl getrieben wird.
Wie hoch sind die Risiken von Lieferrückgängen aus dem Iran und
Venezuela?
allem durch die Geopolitik, insbesondere die erhöhten Spannungen in
Syrien und im Nahen Osten, sowie durch den Rückzug der Vereinigten
Staaten aus dem iranischen Nuklearvertrag getrieben. Das
Prognose-Modell des weltweit führenden Kreditversicherers Euler
Hermes sieht einen Weltmarkt, der von Bedenken über geopolitisch
bedingte Lieferengpässe beim Öl getrieben wird.
Wie hoch sind die Risiken von Lieferrückgängen aus dem Iran und
Venezuela?
Ein vollständiger Produktionsausfall aus dem Iran ist sehr
unwahrscheinlich. Die US-Sanktionen dürften die iranischen Öl-Exporte
in den nächsten Monaten weniger hart treffen als in den Zeiten, in
denen die USA und Europa an einem Strang zogen. Die Drosselung der
Produktion im Iran kommt jedoch gleichzeitig mit der Aussicht auf
weitere Produktionsrückgänge infolge der wirtschaftlichen und
politischen Krise in Venezuela von rund 0,5 Millionen Barrel pro Tag.
Insgesamt könnte der Markt in einem realistischen Szenario in Zukunft
um etwa eine Million Barrel pro Tag an Öllieferungen schrumpfen.
Welche Länder könnten diese Lücken schließen?
Die OPEC könnte die Produktion steigern, insbesondere in
Saudi-Arabien, wo Kapazitäten vorhanden sind. Aber Saudi-Arabien wird
wahrscheinlich nicht allein handeln; eine Erhöhung der Produktion
müsste innerhalb der OPEC und mit Russland vereinbart werden.
Parallel dazu hat die US-Regierung Gespräche mit internationalen
Ölkonzernen aufgenommen, um deren Möglichkeiten zur
Produktionssteigerung abzuschätzen. Schließlich könnte die
Ölproduktion auch in den Vereinigten Staaten ansteigen, wenn auch in
diesem Jahr in begrenztem Umfang.
Ron van het Hof, CEO von Euler Hermes DACH: "Viele deutsche
Unternehmen beschäftigen sich derzeit fast ausschließlich mit den
Auswirkungen möglicher weiterer Strafzölle. Die Entwicklung des
Ölpreises wird dabei unterschätzt. Vor allem Fluglinien, Anbieter
bestimmter Schiffsfracht-Routen und die Stahlindustrie werden
angesichts des bestehenden Konkurrenzdrucks in ihren Branchen
steigende Kosten nicht an ihre Kunden weiterreichen können und damit
erheblich unter einem möglichen Preisanstieg für Öl leiden."
Welche Szenarien sind möglich?
Im Basis-Szenario der Euler Hermes Experten wird der Ölpreis im
Jahresdurchschnitt bei 72 USD/Barrel (bbl) liegen. Sie erwarten ein
Wachstum der Weltkonjunktur um 3,3% im Jahr 2018. Die weltweite
Ölproduktion wird um 0,5 Millionen Barrel pro Tag sinken wobei Euler
Hermes davon ausgeht, dass der größte Teil der Verluste aus der
iranischen Ölproduktion abgemildert wird, während die venezolanischen
unwahrscheinlich. Die US-Sanktionen dürften die iranischen Öl-Exporte
in den nächsten Monaten weniger hart treffen als in den Zeiten, in
denen die USA und Europa an einem Strang zogen. Die Drosselung der
Produktion im Iran kommt jedoch gleichzeitig mit der Aussicht auf
weitere Produktionsrückgänge infolge der wirtschaftlichen und
politischen Krise in Venezuela von rund 0,5 Millionen Barrel pro Tag.
Insgesamt könnte der Markt in einem realistischen Szenario in Zukunft
um etwa eine Million Barrel pro Tag an Öllieferungen schrumpfen.
Welche Länder könnten diese Lücken schließen?
Die OPEC könnte die Produktion steigern, insbesondere in
Saudi-Arabien, wo Kapazitäten vorhanden sind. Aber Saudi-Arabien wird
wahrscheinlich nicht allein handeln; eine Erhöhung der Produktion
müsste innerhalb der OPEC und mit Russland vereinbart werden.
Parallel dazu hat die US-Regierung Gespräche mit internationalen
Ölkonzernen aufgenommen, um deren Möglichkeiten zur
Produktionssteigerung abzuschätzen. Schließlich könnte die
Ölproduktion auch in den Vereinigten Staaten ansteigen, wenn auch in
diesem Jahr in begrenztem Umfang.
Ron van het Hof, CEO von Euler Hermes DACH: "Viele deutsche
Unternehmen beschäftigen sich derzeit fast ausschließlich mit den
Auswirkungen möglicher weiterer Strafzölle. Die Entwicklung des
Ölpreises wird dabei unterschätzt. Vor allem Fluglinien, Anbieter
bestimmter Schiffsfracht-Routen und die Stahlindustrie werden
angesichts des bestehenden Konkurrenzdrucks in ihren Branchen
steigende Kosten nicht an ihre Kunden weiterreichen können und damit
erheblich unter einem möglichen Preisanstieg für Öl leiden."
Welche Szenarien sind möglich?
Im Basis-Szenario der Euler Hermes Experten wird der Ölpreis im
Jahresdurchschnitt bei 72 USD/Barrel (bbl) liegen. Sie erwarten ein
Wachstum der Weltkonjunktur um 3,3% im Jahr 2018. Die weltweite
Ölproduktion wird um 0,5 Millionen Barrel pro Tag sinken wobei Euler
Hermes davon ausgeht, dass der größte Teil der Verluste aus der
iranischen Ölproduktion abgemildert wird, während die venezolanischen